Es war das dritte Sinfoniekonzert, das der NDR in dieser Saison in Lübeck annonciert hatte, und das zweite, das vom Elbphilharmonie Orchester gespielt wurde (22.11.24). Mit dem Orchester war diesmal die Ausnahmegeigerin Janine Jansen als Solistin gekommen und der finnische Dirigent Sakari Oramo.
Das war schon ein eigenwilliger, vom Programm her anspruchsvoller Saisonstart, spieltechnisch und interpretatorisch für die Musiker, wegen der großen Stilbreite zudem für das Publikum. Das Elbphilharmonie Orchester hatte zunächst zwei Werke aus der Kammermusik im Programm, wobei vor allem die erste dieser kleinformatigen Kompositionen daran erinnerte, dass sie Vorläuferin des Konzertierens mit großen Ensembles ist. Zeitlich einiges später führte das erst zu den sinfonischen Großwerken, die Europas Musikkultur prägen.
Für das letzte Konzert dieser Saison (1. Juni 2024) hatte der NDR sich ein beziehungsreiches Programm ausgedacht, das in gleich drei Hansestädten im Sendegebiet erklang, in der „Elfi“, dem Spielort des Orchesters am Hamburger Elbufer, am Tag drauf am Trave-Ufer in der MuK und noch einen Tag später in Wismar, dort in der durch den Zweiten Weltkrieg arg geschundenen St. Georgen-Kirche. Sie ist eine der drei gotischen Sakralbauten Wismars. Wegen der politischen Verhältnisse wurde sie erst spät, erst nach der Wende wieder aufgebaut.
Für gewöhnlich lädt der NDR seine Gäste zu (äußerst hörenswerten) Doppelkonzerten ins Rolf-Liebermann-Studio in die Oberstraße ein. Zum 80. Geburtstag von Joachim Kühn musste es aber ein paar Nummern größer sein. Stefan Gerdes und sein Team nutzten am 15. Mai 2024 die Elbphilharmonie, um einem der bedeutendsten deutschen Jazzmusiker von internationalem Rang eine große Bühne zu bereiten.
Bei seinem sechsten Konzert lockte das NDR Elbphilharmonie Orchester ein paar mehr Besucher in die MuK. Drei relativ kurze Kompositionen wurden dabei in einem Programm präsentiert, das nach ganz klassischer Art gestrickt war. Ein poetisches Werk eröffnete, ein Konzert folgte, sogar wie zumeist eines für das Klavier, und im zweiten Teil beschloss eine frühromantische Sinfonie einen klangschönen Abend. Was wollte ein Publikum mehr, da zudem ein furioser Dirigent am Pult stand. Es war Omer Meir Wellber.
In der Konzertreihe des NDR hat es in dieser Saison schon ein paar herausragende Beiträge gegeben. Auch das fünfte Konzert (9. März 2024) wird nachwirken, weil es Spitzenwerke der russischen Musik auf dem Programm hatte. Der gute Besuch an diesem Abend zeigt zudem, dass zumindest die russische Musik nach wie vor hoch geachtet ist, auch wenn man über das Verhalten des Kremls ganz anders urteilt. Solch ein Konzert lässt hoffen, dass man über Kulturelles wieder einmal zusammenfinden kann.
Zum vierten Konzert (20. Januar 2024) gab sich das Elbphilharmonie Orchester wieder selbst die Ehre und das mit einem Programm, das ihm alle Ehre machte. Es war eines, das im ersten Teil tief in die romantische Ausdrucks- und Gestaltungswelt eintauchte und im zweiten Teil aufzeigte, wie ein Komponist in einem groß angelegten Instrumentalwerk die sensible Klangwelt der Romantik weiterführte.
Wer es noch nicht mitbekommen hat, dem wurde am letzten NDR-Konzertabend wieder bewusst, dass der NDR zwei Orchester unterhält, jedes mit eigenen Ansprüchen. Seitdem vor 29 Jahren die MuK fertig war, waren es die NDR Elbphilharmoniker, die achtmal pro Saison auftraten. In dieser und in der Saison davor aber haben sie ihr Konzertangebot in Lübeck um ein Viertel verschlankt. Freilich hat der NDR zwei Abende nicht einfach gestrichen, sie wurden nur überraschend den NDR Radiophilharmonikern aus Hannover überlassen.
Man kann nicht umhin: Zwei Sinfoniekonzerte in der MuK im Abstand von nur drei Tagen zwingen zu einem Vergleich. Am Sonntag und Montag spielten die Lübecker Philharmoniker auf, am Donnerstag, es war der 30. November 2023, saßen die NDR-Radiophilharmoniker aus Hannover auf dem gleichen Podium.
Die Konzertreihe des NDR geht ihrem Ende entgegen, wie gewohnt in der Programmgestaltung überraschungsvoll und mit einigem Anspruch. Das Lübecker Konzertpublikum musste allerdings in dieser Saison lernen, dass der Sender gleich zwei große Sinfonieorchester unterhält, das eine mit seinem spektakulären Domizil an der Elbe, das andere, das kleinere, im Rundfunkensemble an Hannovers künstlich angelegtem Maschsee.
In mehrerer Hinsicht ungewöhnlich war der letzte Konzertabend der Elbphilharmoniker. Sie kamen mit einer Dirigentin und mit einem Programm mit ganz unbekannten oder selten gespielten Werken.
Das dritte Konzert der Elbphilharmoniker (16. Dezember 2022) war nicht einfach nur der Romantik gewidmet. So einfach macht sich weder das Orchester noch sein sehr sorgsam abwägender Dirigent die Planung. Vielerlei Bezüge gab es zu entdecken und zu hören.
Wieder wurde Cornelius Meister, seit 2018 Generalmusikdirektor in Stuttgart, der große Retter in der Not. Schon in Bayreuth sprang er kurzfristig ein, als der eingeplante „Ring“-Dirigent erkrankte und Meister das Opern-Quadrupel von 16 Stunden Spieldauer kurzfristig übernahm.
Das NDR Elbphilharmonie Orchester bietet zum Jahreswechsel 2021/2022 mit dem japanischen Jazzpianisten Makoto Ozone und dem Chefdirigenten Alan Gilbert ein abwechslungsreich schmissiges Konzert. Auf dem Programm stehen Dvoraks "Karneval", eine Konzertouvertüre, John Adams "The Chairman Dances", Gershwins "Rhapsodie in Blue" sowie Rachmaninows "Sinfonische Tänze".
Nach monatelanger Durststrecke und etlichen Absagen feierte das Elbphilharmonie Orchester endlich sein 8. Sinfoniekonzert und läutete damit aber auch gleichzeitig seine Sommerpause ein.
Manchmal zwingt die Duplizität von Ereignissen zum Vergleich. In Lübecks musikalischem Festsaal, der Muk, gab es gleich zwei Konzerte, die stark bewegten. Obwohl verschiedene Orchester spielten, ähnelten sich die Programme sehr, hatten auch innere Bezüge.
Versucht man, in ihren Gesichtern zu lesen, darf man annehmen, dass die elbphilharmonie-verwöhnten Musiker auch gern in der Musikhalle ihrer hanseatischen Nachbarstadt auftreten.
Eine gefühlte Ewigkeit dauerte es, bis der Applaus losbrach. Die Musiker des Elbphilharmonie Orchesters hatten Gustav Mahlers Neunte Sinfonie in die Stille geführt und das Lübecker Publikum tief beeindruckt.
Es war ein großartig konzipierter, zugleich musikalisch beeindruckender Abend, den das NDR Elbphilharmonie Orchester mit seinem ersten Konzert in dieser Saison bot (16. September 2017). Abwechslungsreich und dennoch in sich geschlossen, präsentierte sein Erster Gastdirigent Krzysztof Urbański ausschließlich Werke russischer Sinfonik, Werke von Komponisten, die alle Größen der Musikgeschichte geworden sind.
Gleich zwei Orchester versuchten am letzten Wochenende, der schwierigen Akustik in der Rotunde der MuK ein Schnippchen zu schlagen.
Zu Beginn dieser Saison hat Richard Strauss in Lübeck Konjunktur. Nach dem Theater Lübeck mit der Oper Ariadne auf Naxos folgte nur 14 Tage später (23. September 2016) der NDR mit seinem Elbphilharmonie Orchester, das gleich zwei Werke des Meisters großer Bühnenwerke und der sinfonischen Dichtungen im Programm hatte, zugleich zwei der beliebtesten. Sie allein schon hätten die Rotunde der MuK bis auf den letzten Platz füllen können.
Die Erwartung vor dem achten Konzert des Orchesters der Elbphilharmonie, das letzte in dieser Saison, war wieder groß (27. Mai 2016) und wurde nicht enttäuscht.
Einen ungewöhnlich tiefen Eindruck hinterließ das letzte Konzert der NDR-Sinfoniker (19. März 2016) unter Krzysztof Urbańskis Leitung.
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