Ein sehr erlesenes sollte das siebte Konzert der Elbphilharmoniker werden, eines, das „Musikalische Facetten des Sterbens“ (so im Programmheft) versprach. Aber: der fein kalkulierte Aufbau im Programmablauf fiel dem Umstand zum Opfer, dass krankheitsbedingt der Dirigent kurzfristig absagen musste.
Zum Einstieg in das Internationale Musikfest Hamburg gab es im Großen Saal der berühmten Elphiharmonie Ende April ein umjubeltes Filmkonzert der Symphoniker Hamburgs mit einem Meisterwerk der Filmgeschichte. Mit „ Der große Diktator“ hatte Charlie Chaplin 1940 nicht nur eine legendäre Satire über Adolf Hitler und den Nationalsozialismus geschaffen, sondern auch seinen ersten Tonfilm erstellt. Gleichzeitig war der Film auch ein allgemeines Manifest gegen Krieg und Totalitarismus. Dementsprechend passte dieses klassische Meisterwerk auch hervorragend in die Eröffnungswoche des Internationalen Musikfests Hamburg, das unter dem Motto „Krieg und Frieden“ steht.
Bei seinem sechsten Konzert lockte das NDR Elbphilharmonie Orchester ein paar mehr Besucher in die MuK. Drei relativ kurze Kompositionen wurden dabei in einem Programm präsentiert, das nach ganz klassischer Art gestrickt war. Ein poetisches Werk eröffnete, ein Konzert folgte, sogar wie zumeist eines für das Klavier, und im zweiten Teil beschloss eine frühromantische Sinfonie einen klangschönen Abend. Was wollte ein Publikum mehr, da zudem ein furioser Dirigent am Pult stand. Es war Omer Meir Wellber.
Der mittlerweile 80jährige Altmeister der deutschen Rockmusik hat es immer noch drauf, wie man bei seinem Konzert in der Lübecker MuK bestaunen konnte.
Hans Hölzel begann seine Karriere in Österreich mit dem Underground-Titel „Ganz Wien ist auf Heroin“. Dann will sein Manager Horst Bork ihn im Zuge der Neuen deutschen Welle mit „Der Kommissar“ größer machen als Reinhold Fendrich. Aber Falco, wie der exzentrische Künstler von nun an nur noch genannt werden will, hat Größeres im Sinn. Er will ein österreichischer Weltstar werden.
Die Lübecker Philharmoniker sind mit ihrem 6. Sinfoniekonzert auf ein großes Publikumsinteresse gestoßen. Ihr Angebot war Edvard Griegs vollständige Schauspiel-Musik zu Henrik Ibsens „Peer Gynt“.
Schon bei der Vorstellung des Abendprogramms vom Sonntagabend (17.03.24) wunderte sich Andrè Heller, der Leiter des diesjährigen Reflektorprogramms über die volle Elbphilharmonie (ausverkauft!): Er frage sich, ob das Publikum wüßte, auf was es sich einlasse heute Abend?
In der Konzertreihe des NDR hat es in dieser Saison schon ein paar herausragende Beiträge gegeben. Auch das fünfte Konzert (9. März 2024) wird nachwirken, weil es Spitzenwerke der russischen Musik auf dem Programm hatte. Der gute Besuch an diesem Abend zeigt zudem, dass zumindest die russische Musik nach wie vor hoch geachtet ist, auch wenn man über das Verhalten des Kremls ganz anders urteilt. Solch ein Konzert lässt hoffen, dass man über Kulturelles wieder einmal zusammenfinden kann.
The Originators feiern ihr 10jähriges Jubiläum und sie feiern es ganz groß! Mit ihrem brandneuen Album gehen The Originators auf Tour und präsentieren das Beste aus 10 Jahren 'Rhythm and Soul' aus Amsterdam. Am Freitag, den 22. März 2024 sind sie im Treibsand zu Gast.
Ein besonderes Programm hatte auch das fünfte der Konzerte der Lübecker Philharmoniker (4. und 5. Februar 2024), für das GMD Stefan Vladar im ersten Teil zwei Werke für Streichorchester ausgewählt hatte und im zweiten eines aus der klassischen Moderne, Béla Bartóks „Konzert für Orchester“. Es ist lange Jahre oft aufgeführt, in letzter Zeit weniger. Von den beiden Kompositionen im ersten Teil dagegen war eines recht bekannt, das andere wohl nur sehr wenigen. Aber beide hatten sie irgendwie mit Österreich zu tun, dem Heimatland auch des Orchesterleiters.