Schon bei der Vorstellung des Abendprogramms vom Sonntagabend (17.03.24) wunderte sich Andrè Heller, der Leiter des diesjährigen Reflektorprogramms über die volle Elbphilharmonie (ausverkauft!): Er frage sich, ob das Publikum wüßte, auf was es sich einlasse heute Abend?
In der Konzertreihe des NDR hat es in dieser Saison schon ein paar herausragende Beiträge gegeben. Auch das fünfte Konzert (9. März 2024) wird nachwirken, weil es Spitzenwerke der russischen Musik auf dem Programm hatte. Der gute Besuch an diesem Abend zeigt zudem, dass zumindest die russische Musik nach wie vor hoch geachtet ist, auch wenn man über das Verhalten des Kremls ganz anders urteilt. Solch ein Konzert lässt hoffen, dass man über Kulturelles wieder einmal zusammenfinden kann.
The Originators feiern ihr 10jähriges Jubiläum und sie feiern es ganz groß! Mit ihrem brandneuen Album gehen The Originators auf Tour und präsentieren das Beste aus 10 Jahren 'Rhythm and Soul' aus Amsterdam. Am Freitag, den 22. März 2024 sind sie im Treibsand zu Gast.
Ein besonderes Programm hatte auch das fünfte der Konzerte der Lübecker Philharmoniker (4. und 5. Februar 2024), für das GMD Stefan Vladar im ersten Teil zwei Werke für Streichorchester ausgewählt hatte und im zweiten eines aus der klassischen Moderne, Béla Bartóks „Konzert für Orchester“. Es ist lange Jahre oft aufgeführt, in letzter Zeit weniger. Von den beiden Kompositionen im ersten Teil dagegen war eines recht bekannt, das andere wohl nur sehr wenigen. Aber beide hatten sie irgendwie mit Österreich zu tun, dem Heimatland auch des Orchesterleiters.
Zum vierten Konzert (20. Januar 2024) gab sich das Elbphilharmonie Orchester wieder selbst die Ehre und das mit einem Programm, das ihm alle Ehre machte. Es war eines, das im ersten Teil tief in die romantische Ausdrucks- und Gestaltungswelt eintauchte und im zweiten Teil aufzeigte, wie ein Komponist in einem groß angelegten Instrumentalwerk die sensible Klangwelt der Romantik weiterführte.
Heute ist mit „Der Bauer (macht uns all’n den Teller voll)“ von Tina Benz und Gunter Gabriel der inoffizielle Soundtrack zu den Bauern-Protesten erschienen. Die Single passt in diese Woche wie keine andere. Der kraftvolle Song, den Tina Benz bereits 2016 in den Hansa Studios Berlin aufgenommen hat, erlangt in Zeiten der aktuellen Bauernproteste in Deutschland eine noch tiefere Bedeutung.
Zu einer Konzertgala lädt die Musikhochschule Lübeck anlässlich der 60. Verleihung des Possehl-Musikpreises am Samstag, 13. Januar um 18.30 Uhr ein. Das Quantum Quintett und andere Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs um den Possehl-Musikpreis präsentieren sich mit Meisterwerken der Musikliteratur. NDR Kultur überträgt das Jubiläumskonzert live aus dem Großen Saal der MHL.
Es waren nicht viele, die sich vergangenen Dienstag durch „die wüste Stadt“ (Mulo Francel in einer seiner launigen Anmoderationen) auf den Weg ins Kolosseum gemacht hatten. Dabei war im Foyer zu vernehmen, dass unter den wenigen sogar Fans von weit her die Reise auf sich genommen hatten, um das Quintett, bestehend aus Mulo Francel (Saxophone und Klarinetten), D.D. Lowka (Bass und Percussion), Andreas Hinterseher (Akkordeon) Philipp Schiepek (Gitarre) und Tim Collins (Vibraphon) zu erleben.
Die Lübecker Philharmoniker haben es sich in ihrem 4. Sinfoniekonzert nicht leicht gemacht. Die zwei Werke, anfangs Dmitri Schostakowitschs erregende 1. Violinkonzert in a-Moll und im zweiten Teil die klangmächtige 1. Sinfonie von Gustav Mahler in D-Dur, der der Komponist den Beinamen „Titan“ gab, fordern alle heraus, die Interpreten und die Zuhörer. Eine Woche vor Weihnachten sind diese Werke kein friedliches Vorbereiten auf eine Zeit, das den Christen immer noch als ihr höchstes Fest gilt. Es ist eher eines mit einem Programm, das nachdenklich macht, das wegführt von der Illusion von Friede und Freude. Es brachte eine andere Botschaft.
Wer es noch nicht mitbekommen hat, dem wurde am letzten NDR-Konzertabend wieder bewusst, dass der NDR zwei Orchester unterhält, jedes mit eigenen Ansprüchen. Seitdem vor 29 Jahren die MuK fertig war, waren es die NDR Elbphilharmoniker, die achtmal pro Saison auftraten. In dieser und in der Saison davor aber haben sie ihr Konzertangebot in Lübeck um ein Viertel verschlankt. Freilich hat der NDR zwei Abende nicht einfach gestrichen, sie wurden nur überraschend den NDR Radiophilharmonikern aus Hannover überlassen.