Hans Hölzel begann seine Karriere in Österreich mit dem Underground-Titel „Ganz Wien ist auf Heroin“. Dann will sein Manager Horst Bork ihn im Zuge der Neuen deutschen Welle mit „Der Kommissar“ größer machen als Reinhold Fendrich. Aber Falco, wie der exzentrische Künstler von nun an nur noch genannt werden will, hat Größeres im Sinn. Er will ein österreichischer Weltstar werden.
Die Lübecker Philharmoniker sind mit ihrem 6. Sinfoniekonzert auf ein großes Publikumsinteresse gestoßen. Ihr Angebot war Edvard Griegs vollständige Schauspiel-Musik zu Henrik Ibsens „Peer Gynt“.
Schon bei der Vorstellung des Abendprogramms vom Sonntagabend (17.03.24) wunderte sich Andrè Heller, der Leiter des diesjährigen Reflektorprogramms über die volle Elbphilharmonie (ausverkauft!): Er frage sich, ob das Publikum wüßte, auf was es sich einlasse heute Abend?
In der Konzertreihe des NDR hat es in dieser Saison schon ein paar herausragende Beiträge gegeben. Auch das fünfte Konzert (9. März 2024) wird nachwirken, weil es Spitzenwerke der russischen Musik auf dem Programm hatte. Der gute Besuch an diesem Abend zeigt zudem, dass zumindest die russische Musik nach wie vor hoch geachtet ist, auch wenn man über das Verhalten des Kremls ganz anders urteilt. Solch ein Konzert lässt hoffen, dass man über Kulturelles wieder einmal zusammenfinden kann.
Ein besonderes Programm hatte auch das fünfte der Konzerte der Lübecker Philharmoniker (4. und 5. Februar 2024), für das GMD Stefan Vladar im ersten Teil zwei Werke für Streichorchester ausgewählt hatte und im zweiten eines aus der klassischen Moderne, Béla Bartóks „Konzert für Orchester“. Es ist lange Jahre oft aufgeführt, in letzter Zeit weniger. Von den beiden Kompositionen im ersten Teil dagegen war eines recht bekannt, das andere wohl nur sehr wenigen. Aber beide hatten sie irgendwie mit Österreich zu tun, dem Heimatland auch des Orchesterleiters.
Zum vierten Konzert (20. Januar 2024) gab sich das Elbphilharmonie Orchester wieder selbst die Ehre und das mit einem Programm, das ihm alle Ehre machte. Es war eines, das im ersten Teil tief in die romantische Ausdrucks- und Gestaltungswelt eintauchte und im zweiten Teil aufzeigte, wie ein Komponist in einem groß angelegten Instrumentalwerk die sensible Klangwelt der Romantik weiterführte.
Es waren nicht viele, die sich vergangenen Dienstag durch „die wüste Stadt“ (Mulo Francel in einer seiner launigen Anmoderationen) auf den Weg ins Kolosseum gemacht hatten. Dabei war im Foyer zu vernehmen, dass unter den wenigen sogar Fans von weit her die Reise auf sich genommen hatten, um das Quintett, bestehend aus Mulo Francel (Saxophone und Klarinetten), D.D. Lowka (Bass und Percussion), Andreas Hinterseher (Akkordeon) Philipp Schiepek (Gitarre) und Tim Collins (Vibraphon) zu erleben.
Die Lübecker Philharmoniker haben es sich in ihrem 4. Sinfoniekonzert nicht leicht gemacht. Die zwei Werke, anfangs Dmitri Schostakowitschs erregende 1. Violinkonzert in a-Moll und im zweiten Teil die klangmächtige 1. Sinfonie von Gustav Mahler in D-Dur, der der Komponist den Beinamen „Titan“ gab, fordern alle heraus, die Interpreten und die Zuhörer. Eine Woche vor Weihnachten sind diese Werke kein friedliches Vorbereiten auf eine Zeit, das den Christen immer noch als ihr höchstes Fest gilt. Es ist eher eines mit einem Programm, das nachdenklich macht, das wegführt von der Illusion von Friede und Freude. Es brachte eine andere Botschaft.
Wer es noch nicht mitbekommen hat, dem wurde am letzten NDR-Konzertabend wieder bewusst, dass der NDR zwei Orchester unterhält, jedes mit eigenen Ansprüchen. Seitdem vor 29 Jahren die MuK fertig war, waren es die NDR Elbphilharmoniker, die achtmal pro Saison auftraten. In dieser und in der Saison davor aber haben sie ihr Konzertangebot in Lübeck um ein Viertel verschlankt. Freilich hat der NDR zwei Abende nicht einfach gestrichen, sie wurden nur überraschend den NDR Radiophilharmonikern aus Hannover überlassen.
Erst zieht es sich hin, bis der Support John Moods und seine beiden musikalischen Mitstreiter/innen die Bühne mit einem beherzten „Hello“ singend betreten. Der deutsch-polnische Sänger/Gitarrist und seine Begleitung aus Flötistin und weiterer Akustikgitarre scheinen irgendwie auf Glückspille zu sein.