Nach der Pandemie-Pause sowie der Club-Edition im letzten Jahr konnte dieses Jahr das wunderbare und beliebte Post-Genre-Jazz-Festival erstmalig wieder seit 2019 auf Kampnagel in Hamburg stattfinden. Zwar war das Programm in nur noch 3 Hallen mit insgesamt 21 Acts deutlich abgespeckt, aber die geringere Quantität sollte dabei nicht unbedingt mit geringerer Qualität gleich gesetzt werden. Dafür war das Programm am Freitagabend einfach zu frech, zu jung und zu divers.
Schon so manches Programm auserlesener Art haben die Lübecker Philharmoniker serviert, im zweiten ihrer Sinfoniekonzerte dieser Saison (22. und 23. Oktober 2023) aber eines der ganz besonderen Finesse.
Unter dem Motto „Von Himmel und Hölle“ gibt Daniel Hope ein Solokonzert im ehrwürdigen Barocksaal des Herrenhauses Hasselburg. Zum nunmehr ausklingenden Festivaljahr SHMF 2023 bringt er weniger bekannte Stücke aus mehreren Jahrhunderten vom Barock bis in die Gegenwart zu Gehör.
Die Vorschuss-Lorbeeren hingen ziemlich hoch im Vorfeld des Konzertes auf Kampnagel von Fabian Altstötter, alias Jungstötter, wie sich der mittlerweile 31 jährige Musiker aus Landau in der Pfalz, der nach Zwischenstop in Berlin jetzt mit seiner Freundin und Indiepop-Musikerin Anja Plaschg alias Soap&Skin in Wien lebt. Viele Kritiker und Musikliebhaber vergleichen seine sonore Stimme mit Leuten wie Nick Cave, Scott Walker oder Mark Hollies von Talk Talk.
Die Ankündigung für das erste NDR-Konzert liest sich so, als habe es den Anschluss an das vergangene Schleswig-Holstein Musik Festival verpasst. Das war bekanntlich in diesem Jahr mit dem schnurrigen Motto „Moin London“ angetreten. Ganz auf dieser Wellenlänge lag das erste Saisonprogramm, für das der NDR zwei englische Künstler verpflichtet hatte, den Dirigenten Jonathan Bloxham und den Pianisten Martin James Bartlett.
Eigentlich stammt der Bandleader, Gitarrist und Produzent (u.a. Johannes Oerding) Sven Bünger ja aus Pansdorf. Aber viele Jahre hat der begnadete Gitarrist auch in Lübeck gelebt, davon einige Zeit sogar in meiner WG. Schon damals hatte er eine legendäre Band: Cry by Night, die mit ihrem Blues und Rock sämtliche Läden der Hansestadt bespielten.
Totgesagte leben länger. Die 1987 gegründete Rockband Fury in the Slaughterhouse (Aufruhr im Schlachthof) aus Hannover schien nach ihrer selbst verkündeten Auflösung 2008 am Ende.
Simone Prattico: „Ich habe immer nach den tiefen Wurzeln der Musik, die mir auf meinem Weg begegnet ist, gesucht und versucht, diese Wurzeln mit der Musik zu verbinden, mit der ich als Kind aufgewachsen bin."