„Holding Up to the Underground since 1972“ leuchtet als rundes Video-Emblem aus der Zebra-gestreiften Bühnen-Deko hervor, bevor die skurrilen Maskenmänner der legendären US-Band die Bühne der großen K6 auf Kampnagel betreten.
In mehrerer Hinsicht ungewöhnlich war der letzte Konzertabend der Elbphilharmoniker. Sie kamen mit einer Dirigentin und mit einem Programm mit ganz unbekannten oder selten gespielten Werken.
Der Geiger Daniel Hope wird als Porträtkünstler des diesjährigen SHMF entsprechend seinen aktuellen Lebensjahren 50 Konzerte geben. Er ist mit vier Neujahrskonzerten in vier unterschiedlichen Schleswig-Holsteinischen Kirchen gestartet, kürzlich im Ratzeburger Dom mit dem Zürcher Kammerorchester.
Beethovens letzte Sinfonie, die Neunte, war wieder einmal gefordert. Es ist die Musik für die besondere Stunde, auch für die erste festliche am Neujahrstag.
Das dritte Konzert der Elbphilharmoniker (16. Dezember 2022) war nicht einfach nur der Romantik gewidmet. So einfach macht sich weder das Orchester noch sein sehr sorgsam abwägender Dirigent die Planung. Vielerlei Bezüge gab es zu entdecken und zu hören.
Vor vier Jahren, beim Überjazz-Festival auf Kampnagel war sie noch ein Geheim-Tipp und die Entdeckung des innovativen Festivals. Alle waren begeistert von dieser exotischen jungen Frau aus Amerika, die einen wahnwitzigen Mix aus Afrofuturismus, Global Pop, Soul, HipHop und Indie-Musik aus ihrer Elektro-Geige und ihren elektronischen Effekt-Geräten und unterlegten harten Beats zauberte.
Pünktlich beginnt die Band Gregory Porters unter leise anschwellendem Jubel auf die Bühne der bis auf den letzten Platz besetzten MuK zu schleichen, bis unmittelbar darauf auch der Meister erscheint und mit gebührend lautem Getose begrüßt wird.
Anläßlich ihrer „Up The Bracket - 20th Anniversary Tour“ lässt es die wiedervereinte Skandal-Truppe rund um Pete Doherty in der Edel-Optics-Arena in Wilhelmsburg richtig krachen.
Man muss sich vor dem verneigen, was das Lübecker Philharmonische Orchester und sein Leiter GMD Stefan Vladar in den letzten Wochen geleistet haben. Erst war die große „Lohengrin“-Aufführung zu bewältigen, immerhin viereinhalb Stunden Verharren und Arbeit im Orchestergraben, dann folgten unmittelbar darauf die Proben für das erste Sinfoniekonzert der Saison (11. und 12. September 2022) mit drei sehr anspruchsvollen Werken, die zudem nicht gerade zum Repertoire gehören.
Die Stargäste des Festivals: Karin Hammar und Torsten Goods treten am Festival-Samstag im voll besetzten Schuppen 6 auf. Endlich wieder ein großes Programm nach coronabedingter Dürre. Während das Quartett um die Posaunistin Karin Hammar alle feinen Töne verschiedener Jazzstils hervorzaubert, lässt Torsten Goods es mit seiner Band so richtig krachen.