Mit einem seelenquälenden Spielfilm hat sich der dänische Regisseur Jesper W. Nielsen, in Deutschland z. B. bekannt durch die dänische Politthrillerserie Kommissarin Lund – Das Verbrechen, zurückgemeldet. Inspiriert durch tatsächliche und erschütternderweise noch nicht lange zurückliegende Gegebenheiten u. a. im Kinderheim Gudbjerg haben Jesper W. Nielsen und sein Autor Søren Sveistrup einen Paukenschlag in die gerade erst begonnene Aufarbeitung der ausgedehnten Misshandlungen in dänischen Kinderheimen eingebracht.
Im Rahmen der diesjährigen Retrospektive wurde der Film Mit Sven Hedin durch die Wüsten Asiens aus dem Jahre 1928 in der St. Katharinenkirche präsentiert. Er dokumentiert eine über 7 Monate lange, extreme Expedition des schwedischen Biologen und Forschungsreisenden Hedin über mehr als 2.500 Kilometer durch unerforschtes Land im Norden Chinas.
Der norwegische Film handelt von der 16-jährigen Rosemari, die ihre leiblichen Eltern sucht. Der Film zeigt immer wieder Rückblenden zu dem Tag, an dem sie gefunden worden ist, dem Tag, an dem Unn Tove, die sie gefunden hat, geheiratet hat.
Mit seinem dritten, an Jugendliche ab 14 gerichteten Spielfilm Die Unsterblichen (S: Odödliga, E: Eternal Summer) lässt der schwedische Regisseur Andreas Öhman die Zuschauer mit sehr zwiespältigen Gefühlen zurück. Angelehnt an den Klassiker Bonnie and Clyde zeigt der Film zwar sehr gute Schauspielleistungen, aber dafür eine schwache Story, Längen und eine fragwürdige Botschaft.
Wie fühlt es sich an, ganz und gar von Bild und Klang umgeben zu sein? Im extra aufgebauten Fulldome-Kino der Nordischen Filmtage Lübeck, ermöglicht durch die Stadtwerke Lübeck, können sich Film- und Technikbegeisterte selbst überzeugen und ein beeindruckendes Filmprogramm im 360°-Format unter einem imposanten Kuppelzelt erleben. 360°-Filme ermöglichen dem Zuschauer, in das Handlungsgeschehen einzutauchen und intensiv mit der virtuellen Realität verbunden zu sein.
Ein volles und vielseitiges Programm wird versprochen, was dem Lübecker Publikum Anfang November geboten werden wird. Bekannt und bewährt sind die üblichen Sparten: Spielfilme, Dokus und Specials aus Skandinavien und dem Baltikum. Das Filmforum, die Retrospektive, Kinder- und Jugendfilme und die Kurzfilme – alle Abteilungen warten wieder mit einem ausgesuchten und feinen Angebot auf. Ja, was erwarten wir denn?
Viel war noch nicht zu erfahren. Noch sind nicht alle Filme gesichtet und damit auch die endgültigen noch gar nicht ausgewählt worden. Über den Eröffnungsfilm, Spielfilme, Specials, Dokumentationen, Kinder- und Jugendfilme, das Filmforum sowie Kurzfilme wurde also noch gar nichts gesagt. Ja, was blieb denn dann noch?
Endlich hat es ein Film des finnischen Regie-Stars Klaus Härö in die deutschen Kinos geschafft. Besuchern der Nordischen Filmtage sind seine Filme bekannt, sie erhielten viele Preise und internationale Beachtung. Jedoch kam leider nie einer seiner Filme in den deutschen Verleih. Mit Die Kinder des Fechters zeigt Härö ein zu Herzen gehendes Biopic des in Estland verehrten Fechters Endel Nelis.
Der dänische Film Unter dem Sand von Martin Pieter Zandvlied ist ein inhaltlich qualitativ hochwertiger und extrem bedrückender bzw. beeindruckender Film. Er ist bereits auf den Nordischen Filmtagen 2015 als Paukenschlag auf die Zuschauer niedergegangen und wird derzeit bis zum 27. April im Kino Koki gezeigt wird.