Der griechische Regiestar Lanthimos ist zur Zeit der gefeierte Star am Kinohimmel, vielfach für seine Werke ausgezeichnet, wie zuletzt mit 4 Oskars für den grandiosen, wie skurrilen Film „Poor Things“, den ich hier ebenfalls vorgestellt habe. Auch sein aktueller Film „Kinds of Kindness“ , der in Cannes Premiere hatte, wurde dort mit der Goldenen Palme für den besten Darsteller, nämlich Jesse Plemons ausgezeichnet.
Zwar hat der hoch gehandelte Film von Regisseur Matthias Glasner bei der Vergabe des Deutschen Filmpreises am vergangenen Wochenende bei neun Nominierungen „nur“ vier Goldene Lolas einkassiert, aber trotzdem war er der Abräumer der Preisverleihung. Leider konnte Glasner den anvisierten Regie- und den Drehbuchpreis nicht entgegennehmen, dafür aber den wichtigsten Preis, nämlich den für den besten Film des Jahres 2023.
Das neue cineastische Meisterstück des griechischen Kult-Regisseurs Yorgos Lanthimos wird bereits jetzt als der große Abräumer der diesjährigen Oscar-Verleihung vorhergesagt.
Armut, Atommüll, Flucht, KI, Klima, Kriege, nix zu wohnen, politischer Rechtsrutsch in aller Welt. Wachsende Verunwertung des individuellen Lebens im Konsumismus und die Erkenntnis, dass es Kapitalismus mit menschlichem Antlitz garnicht gibt. Ach.
Nachdem die Preise verteilt und die Kinos wieder auf Normal-Betrieb umgestellt sind, wird es Zeit, noch meine persönlichen Lieblingsfilme des Festivals kurz vorzustellen.
Der spleenige texanische Filmmagier Wes Anderson ist bekannt für außergewöhnlich skurrile Filme, wie „Die Tiefseetaucher“ (2004), „Moonrise Kingdom“ (2012) oder „Grand Budapest Hotel“ (2014). Damit eroberte er nicht nur die Herzen der weltweiten Cineasten-Fan-Gemeinde, sondern ist vor allem auch bei der ersten Garde der Schauspielkunst in Hollywood schwer beliebt.
Der schwedisch-ägyptische Filmregisseur Tarik Saleh steht im Heimatland seines Vaters auf schwarzen Listen, weil sein Thriller „Die Nile Hilton Affäre“ aus dem Jahre 2017, der in Zeiten des Arabischen Frühlings spielte und über Polizei-Korruption berichtete, auf starkes Missfallen bei der Führung Ägyptens stieß. Eine Einreise von ihm dürfte folgenschwere Konsequenzen haben.
„Das wird ein lustiger Abend. Da sind nur Arschlöcher in dem Film“, sagt jemand, der es wissen muss. Und eines sei vorab gesagt: Das Kinodebut des Regisseurs Kristoffer Borglis, zur Zeit im Kommunalen Kino zu sehen, ist keine leichte Kost.
Als Theater-Schauspieler ist er ein Bühnen-Berserker und als Schriftsteller hat er mit seinen autobiografischen Büchern ein Millionen-Publikum begeistert: Joachim Meyerhoff.