Ein Vater geht mit seiner kleinen Tochter auf die Jagd über einen zugefrorenen See. Plötzlich zielt er auf sie. Sie hebt den Blick und schaut ihn über den Gewehrlauf hinweg regungslos an. Erst nach quälend langen Momenten senkt er die Waffe, und sie gehen gemeinsam weiter, als sei nichts geschehen.
Ein kleiner Junge tritt aus der Haustür, er muss zur Schule, hält einen Globus unterm Arm. Er geht drei, vier Stufen der maroden Treppe, dann stellt er sorgsam die Weltkugel beiseite, lacht laut auf und springt. Auf einer Seite der Treppe, dort, wo das Geländer fehlt, ist schon eine tiefe Kuhle. In die lässt er sich hinabsausen, wieder und wieder.
Alle Lebewesen sind der Zeit unterworfen und werden sterben, und wir haben keine Ahnung, was danach passiert. “A Ghost Story”, der neue Film von David Lowery, umkreist das Thema mit einfachen, klaren Bildern und reduziert es philosophisch auf eine nicht-körperliche Existenz. Ohne Lichttunnel, Sinnfragen und Gott erreicht diese sprichwörtliche Geistergeschichte ungeahnte Intensität.
Almila Bagriacik hat dicke Augen. Sibel Kekillis Nachfolgerin an der Seite von Tatort-Ermittler Borowski (Axel Milberg) aus Kiel lüpft die großflächige Sonnenbrille und zeigt das geschwollene Augenpaar her; eindrucksvoll, ein Raunen geht durchs Auditorium.
100 Jahre Finnland war das Motto der diesjährigen Nordischen Filmtage. Im "Finnischen Dorf" auf dem Klingenberg lockten kulinarische Spezialitäten wie Elchburger, "Rentier-Blut" oder Schoko-Mintu die Besucher an.
Bekannt ist Jan „Monchi“ Gorkow als schwergewichtiger Frontmann der Punk-Band „Feine Sahne Fischfilet“ aus Mecklenburg-Vorpommern. Ein Mann mit Charisma, erfrischend direkter Sprache, vielen Tattoos, ewiger kurzer Sporthose und dem Herz auf dem richtigen Fleck.
... die pure Tristesse – nicht nur, was das Wetter im realen Lübeck am Sonntagmorgen angeht, sondern leider auch im gemeinsamen schwedischen Abschlussfilm „Die Raben“ (Regie: Jens Assur), den ich für C. & A. (für Noch-nicht-Eingeweihte: Schwager und Schwägerin) und mich ausgeguckt habe und auf den wir noch sehr gespannt sind.
Mit "Flucht in die Zukunft" haben die 59. NFL eine intelligente, amüsante und durchdachte Zeitreisekomödie ins Jugendfilmprogramm geholt, die sich hinter Spielbergs "Zurück in die Zukunft"-Reihe nicht verstecken muss.
Bisher war das Filmland Finnland nicht gerade für Produktionen aus der schwulen oder queeren Szene bekannt. Ausgerechnet jetzt sind gleich drei Filme zum Thema Homosexualität am Start.
Islands Filmindustrie ist bekannt für skurrile, schwarz-humorige und abgründige Filme. Genau deshalb lieben wir diese Streifen von der Insel am Polarkreis. Mit dem Film „Unter dem Baum“ von Hafsteinn Gunnar Sigurdsson wurde genau so eine bitter-böse Komödie mit Tiefgang gerade auf den Nordischen Filmtagen gezeigt.