Die aktuelle 30. Jubiläums-Saison der gefeierten Tanz-Company aus Berlin unter der Leitung der Choreografin Sasha Waltz durfte am Wochenende auch auf Kampnagel vor vollem Haus abgefeiert werden.
Die Hamburger Elbphilharmonie veranstaltet seit ihrem Bestehen jährlich ein sogenanntes Reflektor-Festival, ein mehrtägiges speziell kurratiertes Musik- und Kunstprogramm, das von dafür ausgewählten internationalen Stars aus der Musikszene ausgewählt wird. Bisher zeichneten schon Musik-Koryphäen wie Laurie Anderson oder Brian Eno unter anderen dafür verantwortlich.
Seit Jahren bin ich auf dem Weg zu meinem Strand am Priwall an den Schildern vom „Outpost One“ vorbei gefahren. Was sollte da auch schon Großartiges zu sehen sein in den eher unscheinbaren alten Lagerhallen neben dem Getränkemarkt in Dassow. Außerdem war ich nicht gerade ein Fan der Star Wars Filme.
Monotone elektronische Musik in Moll vom Komponisten Tim Hecker eröffnet den Tanzabend in der Hamburger Kulturfabrik Kampnagel, der beim Publikum lange im Gedächtnis bleiben wird. Die gezeigte Kooperation des französisch-belgischen Choreografen mit dem japanischen bildenden Künstler Kohei Nawa fasziniert, überwältigt und begeistert von Beginn an.
Mit der vielschichtigen Choreografie „The Visitors“ von der argentinischen, aber in Berlin lebenden und arbeitenden Constanza Macras/ Dorkypark wurde die Herbst-Wintersaison in der Hamburger Kulturfabrik Kampnagel eröffnet. Eine überbordende Arbeit voller politischer und kultureller Brisanz, Tanz und Gesang von Profis und Laien, Erwachsenen und Kindern zwischen Slasher-Horrorfilm und getanzten Geschichten der Apartheit in Südafrika.
Die Besucherzahlen und die ausverkauften Hallen sprechen eine deutliche Sprache: Avantgarde-Kunst aller Genres sind nach Zeiten von Corona wieder voll angesagt. Mit insgesamt 30.000 verkauften Tickets und weiteren 13.500 Besucher/innen für kostenlose Konzerte, Lesungen und Ausstellungen über die letzten drei Wochen war das diesjährige Sommerfestival ein voller Erfolg, wie Festivalleiter Andreas Siebold feststellen konnte.
Das Beste kam zum Schluss: Gerade war das zweieinhalb stündige Tanz-Theater-Spektakel der österreichischen Star-Choreografin unter tosendem Applaus zu Ende gegangen, da betrat ein Mann die ansonsten nur von Frauen beherrschte Bühne. Als Vertreter des Berliner Tanz- und Theater-Zeitschriften-Verlages überreichte er Florentina Holzinger den von einer hochkarätigen Fach-Jury ausgelobten Preis für die beste Inszenierung des Jahres 2023.
Mit einer wuchtigen Arbeit des Tanzkollektivs (La) Horde mit Unterstützung des Ballet national de Marseille wurde das drei Wochen andauernde Internationale Sommerfestival in der Kulturfabrik Kampnagel in Hamburg eröffnet. Mit der Tanzperformance „Age of Content“, einer wilden und kraftvollen Choreografie von Mensch gegen Maschine, begann wieder ein Reigen aus über 150 Veranstaltungen aller Genres und Gattungen, darunter 5 Welturaufführungen.
Die Temperaturen waren wenig sommerlich, als der neue spektakuläre Info-Pavillon des Hamburger Architektur Sommers 2023 von Christoph Winkler vom Vorstand des organisierenden Vereins „Initiative Hamburger Architektur Sommer e.V. dem interessierten Publikum und der Presse vorgestellt wurde.
Das norddeutsche Festival mit den malerischen Locations hat in seiner 11. Ausgabe am 06. Mai '23 ein paar der zurzeit erlebenswertesten Newcomer und etablierten Größen an ungewöhnliche Spielorte der historischen Altstadt von Stade gebucht. Verschwitzte Club-Atmosphäre im Schlachthof, lauschig-gemütlich im Landgericht, Stille in der Kirche St. Cosmae. U. v. a..