Bereits zum achten Mal präsentierte sich das überregional hoch geschätzte Überjazz-Festival in Hamburg. In den vier Kampnagel-Hallen wurden an zwei Tagen insgesamt 25 aktuelle „Sprengmeister mutmaßlicher Genregrenzen“ des ambitionierten neuen Jazz präsentiert.
Grelle Neonlichter, Straßenlärm, Menschengedränge auf der Hamburger Reeperbahn. Hiervon war circa einhundert Meter weiter im Kukuun sporadisch etwas zu hören oder zu sehen. Die Gäste freuten sich auf den dritten „Hootenanny“-Abend 2017 in der Hansestadt.
Recht bleihaltig war die Luft im Schweriner E-Werk. Wo früher die Transformatoren knisterten, tummelten sich Indianer und Squaws, Cowgirls und Cowboys, bekämpften und liebten sich, befreiten Ganoven aus dem Gefängnis oder zelebrierten schaurige Rituale, gingen als Gehenkte auf Erfahrungstrip oder feierten mit ungezogenen Mädchen wilde Partys.
Zunächst „Fame – Das Musical“ und nun doch die Grand Opéra: Kiel wählte dafür Gioachino Rossinis „Wilhelm Tell“. Seit 1928, seit fast 90 Jahren stand der Schweizer Nationalheld dort als Heldenbariton nicht mehr auf der Bühne.
In den USA gilt sie seit langer Zeit als eine der wichtigsten Malerinnen des 20. Jahrhunderts, in Europa, also auch in Deutschland, ist die grandiose Schöpferin eindringlichster Porträts nahezu unbekannt. Dies dürfte mit der ersten Übersichtsschau des gesamten Schaffens von Alice Neel (1900–1984) in Hamburg endgültig vorbei sein.
Große Oper war angekündigt. Das Mecklenburgische Staatstheater in der Landeshauptstadt Schwerin hatte zu Verdis „Otello“ eingeladen (13. Oktober 2017). Das Haus setzte damit einen herausfordernden Akzent zur Eröffnung einer Opernsaison, die im übrigen Verlauf eher durch den Rotstift des Kassenwarts gefärbt scheint.
Gleich zu Beginn der neuen Spielzeit kommt ein alter Bekannter in die K6 der Hamburger Kultur-Institution Kampnagel. Sidi Larbi Cherkaoui, einer der berühmtesten und beliebtesten Choreografen der jüngeren Generation, der schon mehrfach erfolgreich in Hamburg gastierte, zeigt seine neueste Produktion: Fractus V.
Das Theater Kiel eröffnete mit „Fame – Das Musical“ die Saison ungewöhnlich leichtfüßig, mit einem Genre, das gewöhnlich der Oper hintanstehen muss (Premiere: 29. September 2017). Als Grund nannte der Kieler Generalintendant Daniel Karasek dafür die kurze Vorbereitungszeit infolge des späten Ferienendes. Was die Kieler dann auf der Bühne zeigten, wirkte aber durchaus nicht wie aus dem Boden gestampft.
Ein großer Bus steht draußen vor der Tür an der Straße. Wir sind in einem großen Saal mit Holzbalken, Bänken und Tischen aus Holz, minimalistischer Beleuchtung.
Politisch wie selten gibt sich die 14. Ausgabe der weltweit wichtigsten Ausstellung von Gegenwartskunst derzeit in Athen und Kassel. Schon die Eröffnung der riesigen Kunstschau mit über 160 Künstlern aus aller Welt war ein starkes Statement von Documenta-Leiter Adam Szymczyk.