Es ist schon eine recht düstere Geschichte, mit der sich die jungen Teilnehmer am Spielclub 3 des Lübecker Theaters (Premiere: 5. April 2018) beschäftigt haben.
Eine Oper im herkömmlichen Sinn ist Salvatore Sciarrinos „Luci mie traditrici“ nicht, obwohl so bezeichnet. Das macht Opernregisseurin Sandra Leupold auch unmissverständlich in der Art deutlich, wie sie das Werk inszenierte (Premiere: 16. März 2018).
Wer ahnt schon, dass der umtriebige Kellner Filippo des „Il Bacio“ sich trotz des Trubels um ihn herum einsam fühlt? Er ist es leid, stets die Gäste mit seinem schönen Tenor musikalisch auf Hochtouren zu bringen, das ist ihm zu wenig.
Und wieder ein Roman als Bühnenstück: Schauspielchef Pit Holzwarth hat mit seinen bewährten Mitstreitern Werner Brenner (Ausstattung) und Willy Daum (Musikalische Leitung) Dostojewskis großen letzten Roman „Die Brüder Karamasow“ auf die Bühne des Großen Hauses gebracht – eine gelungene, gleichwohl erschöpfende Inszenierung.
Unbotmäßige Frauen soll es schon lange geben. Ist man Mann, denkt man da mitleidsvoll an den armen Sokrates und dessen Xanthippe. Bei der anrüchigen Geschichte mit dem Nachttopf graut einem immer noch, sie wird deshalb hier nicht nacherzählt.
An einem Abend Premiere mit Rossinis „Barbier von Sevilla“, am nächsten eine mit Verdis „Maskenball“ in Kiel – der Italiener Pier Francesco Maestrini ist mit seinen unkonventionellen Inszenierungen im Norden gut im Geschäft.
„Faust – ein Singspiel“ nannte die Musikhochschule Lübeck ihr neuestes Praxisprojekt für und mit Studenten, die „das Große aller Zeiten“ auf die Bretter, „die die Welt bedeuten“, bringen wollen.
Ich stand wohl schon ein Weilchen versunken auf der Treppe zu einer Haustür auf der Altstadtinsel, bis ich den Bewohner hinter mir bemerkte – er wollte hinein, in sein Haus. Ein Plakat an seiner Tür hatte mich angelächelt, verzaubert und offensichtlich auch gleich taub gemacht. "Dussel und Schussel – eine clowneske Reise für Menschen ab 6 Jahren" wurde hier angekündigt – auf einem besonders liebevoll illustrierten Plakat.
Verdammt wenig, was sich verändert hat seit den 40er Jahren, als Billy Wilder sich entschlossen hat, das verlogene Hollywood anzuprangern, indem er „Boulevard der Dämmerung“ filmisch umsetzte.