Peter Konwitschny inszeniert Mussorgskys „Boris Godunow“
Ob Wodka oder Kauf, wichtig allein ist der Rausch

Ein kleines Opernhaus wie das Lübecker kann manches nicht allein stemmen. Kooperation ist der Ausweg, will es das Außergewöhnliche bieten wie zum Beispiel Modest Mussorgskys Genietat „Boris Godunow“. Aber es ist ein Werk, das viel verlangt bei der Besetzung, vielleicht mehr noch bei der szenischen Realisation wegen seiner zahlreichen Rollen und großen Chöre.

Mussorgskys Oper „Boris Godunow“ aus der Sicht des Regisseurs Peter Konwitschny
Die Politik muss menschlicher werden

„Die Politik muss menschlicher werden“, dieses Statement des Regisseurs der Oper, Peter Konwitschny, ist ein echtes Anliegen von ihm und zieht sich durch die gesamte Aufführung.

Das Leben vom Blut der anderen
„Die tonight, live forever oder Das Prinzip Nosferatu“ in den Kammerspielen

Es gibt sich höchst geheimnisvoll, auch faszinierend, was seit dem 30. November 2018 im Theater Lübeck als Kammerspiel zu sehen und zu hören ist.

Weihnachtsaufführungen in Kiel und Lübeck
Kinder, was für ein Theater

Was in den Theatern von Kiel und Lübeck zurzeit für Kinder zur Schau gestellt wird, nennt sich Weihnachtsmärchen dort und Weihnachtsstück hier. Um es gleich vorwegzunehmen, mit Weihnachten haben beide nichts zu tun.

Jules Massenets „Werther“ im Theater Lübeck
Gefühle im Scheinwerferlicht

Die Schlussszene ist großartig: Werther und Charlotte, nur wenige Meter voneinander entfernt, wollen verzweifelt ihrem engen Lichtkäfig entkommen.

Lars von Triers „Dogville“ in den Kammerspielen
Eine Stadt, die es besser nicht gäbe

Die Nordischen Filmtage sind vorbei. Das Theater Lübeck spult nach und vermeidet mögliche Entzugserscheinungen. Es zeigt „Dogville“, das Filmereignis des Dänen Lars von Trier, als Kammerspiel, nicht mehr an die Wand geworfen, sondern dreidimensional.

Marco Tutinos „Falscher Verrat“ in Kiel uraufgeführt
Matrosen machen Zeitgeschichte

Es war der 3. November 1918, als in Kiel Historisches geschah: Die Matrosen standen auf, ein Geschehen mit ungeheuren Folgen, auch in Lübeck zwei Tage später zu spüren. Das in einer Oper genau 100 Jahre später erlebbar zu machen, ist eine andere Sache, dennoch in Kiel versucht.

Mecklenburgisches Staatstheater
Das „Weiße Rössl“ am Schweriner See

Etwas neugierig lugt ein gebogener Trichter zwischen dem einen Spalt offenen Vorhang heraus, hinter sich ein dunkler Waldeshang. Ganz aufgezogen zeigt sich eine Landschaft mit Kirche, ein Alphorn davor. Ein Lederbehoster kommt und bläst darauf. A Bua schleicht sich in einen Stall, a Madel folgt lustvoll verschämt.

Biganzolis „Freischütz“ in Lübeck
Die Angst vor der Wolfsschlucht

Seit über 60 Jahren, genau seit der Spielzeit 1954/55, war Carl Maria von Webers hochromantischer „Freischütz“ in der Hansestadt nicht mehr zu erleben.

Der „Freischütz“ im Theater Lübeck bietet wenig Gelegenheit für Begeisterung
Applaus ist besser als der leiseste Buhruf

Am Tage der Premiere des Stückes wurde Jochen Biganzoli gegen 18 Uhr im NDR 3 befragt, wie er seine Lübecker Inszenierung angelegt habe. Er bekannte, dass der Fokus seiner Arbeit sich mit dem Thema „Angst“ beschäftigt und von ihm in den Mittelpunkt des Stückes gestellt wird. Erfahrenen Operngängern schwante da sicher nichts Gutes.