An diesem Jahr war Lübeck mit seinem Konzert dem Wiener Parallelereignis ganz nah auf den Fersen. Der Fluss nur wenige Meter vom Eingang zu seinem Musikfestsaal war just so blau oder grau wie die Donau. Hier wie dort war der Saal ausverkauft, Karten nicht zu bekommen. Die Roben waren nicht ganz so üppig, dafür das musikalische Programm in gleicher Weise bunt und hinreißend, ansprechend arrangiert und gut serviert.
Jetzt in der Weihnachtszeit wartete JazzBaltica mit einem außergewöhnlichen Konzert im Deutschen Haus von Flensburg auf. Mit dem schwedischen Posaunisten und Sänger Nils Landgren, dem Jazzpianisten Michael Wollny, dem Bassisten Lars Danielsson sowie dem Schlagzeuger Wolfgang Haffner formierten sich vier Einzelkünstler zu einer neuen Supergroup namens 4 Wheel Drive.
Was es im dritten Konzert der Elbphilharmoniker zu hören gab, Werke von Henri Dutilleux und Claude Debussy und dazwischen das „Violinkonzert in D“ von Igor Strawinsky, war allesamt Rares.
Eine große Würdigung der gemeinsamen Leistung von Cellist Mischa Maisky, Dirigent Stefan Vladar und der Lübecker Philharmoniker bei ihrem dritten Saisonkonzert.
Unter der Losung „cutting edge music beyond genre“ wurde wieder einmal während des 10. Überjazz-Festivals auf Kampnagel in Hamburg der Jazz gegen den Strich gebürstet. Es wurde ein bunter Querschnitt, hauptsächlich sehr junger und experimenteller Musik jenseits des Mainstreams präsentiert.
Manchmal zwingt die Duplizität von Ereignissen zum Vergleich. In Lübecks musikalischem Festsaal, der Muk, gab es gleich zwei Konzerte, die stark bewegten. Obwohl verschiedene Orchester spielten, ähnelten sich die Programme sehr, hatten auch innere Bezüge.
Klezmer, die Volksmusiktradition der osteuropäischen Juden, ist um die 500 Jahre alt. Die sie damals gestalteten hießen Klezmorim. In Lübeck gibt es davon eine Gruppe, die weithin bekannt geworden ist, es ist die Klezmer Band „Yxalag“.
Pannen passieren, auch großen Veranstaltern wie dem NDR. Am 27. September, beim ersten Konzert der Elbphilharmoniker in der Saison 2019/20 war es die, dass die Programmhefte fehlten. Man mag das als nebensächlich empfinden, aber sie liefern, wenn gut gemacht, und das sind die des NDRs in aller Regel, einen guten Zugang.
Johann Sebastian Bach war das musikalische Zentrum des diesjährigen Schleswig-Holstein Musik Festivals, das für Lübeck Ende der Woche mit der Aufführung der „Matthäus-Passion“ zu Ende geht. Einen grandiosen Schluss verspricht dieser Abend. In anderer Weise mitreißend war das Konzert am 23. August, also eine Woche zuvor präsentiert.