Landauf, landab sind Mackie Messer und seine Moritat wieder präsent, vom Leierkasten gedudelt am Strand der Ostsee wie anderswo. An der Kieler Förde war er bereits im Oktober zu hören, neuerdings nun an der Lübecker Bucht (Premiere: 9. Februar 2019).
Von 37 bis 41 nach Christi, also gerade einmal vier Jahre hat Caligula Rom tyrannisiert, der Urenkel von Kaiser Augustus. Eine kurze Zeit, eigentlich, dennoch wurde er zum Sinnbild dessen, der seine Macht hemmungslos auslebt. Er ist kein Sonderfall, er hat viele Brüder im Geiste und unterscheidet sich von denen nur in Nuancen.
Ein kleines Opernhaus wie das Lübecker kann manches nicht allein stemmen. Kooperation ist der Ausweg, will es das Außergewöhnliche bieten wie zum Beispiel Modest Mussorgskys Genietat „Boris Godunow“. Aber es ist ein Werk, das viel verlangt bei der Besetzung, vielleicht mehr noch bei der szenischen Realisation wegen seiner zahlreichen Rollen und großen Chöre.
Wie seit dem 1. Februar 2019 in einer Pressemitteilung veröffentlicht wurde, wird Stefan Vladar ab August, zu Beginn der Spielzeit 2019/2020, neuer Generalmusikdirektor in Lübeck sein. Zwei Tage später nur konnte er erstmals ein Konzert als designierter GMD leiten.
Umgeben von Kleiderständern, Waschbecken, Notizzetteln und Resten eines Sushi-Imbisses sitzen fünf eher dunkel, aber ansonsten unauffällig gekleidete junge Menschen an Garderobentischchen und tun nichts Besonderes – sie wischen auf Smartphones herum und lesen in Zetteln. Verdutzt werfe ich meinen Mantel über den Kleiderständer und klatsche in die Hände. Wo, bitte, bleibt denn hier die Hektik?!
Wer das Makabre liebt, sollte den Weg nach Kiel nicht scheuen. Dort, am Kleinen Kiel, treibt neuerdings „Sweeney Todd – Der Teufelsbarbier von der Fleet Street“ sein effizientes Gewerbe (Premiere: 26. Januar 2019), ein ferner Kollege von Mackie Messer, nicht so bekannt wie der und so potent, aber ähnlich skrupellos und geschäftstüchtig.
Frankreich ist für viele Deutsche ein begehrtes Reiseziel. So auch für mich, der ich seit Mitte der siebziger Jahre oft dorthin gereist bin. Wenn man sich regelmäßig in einem anderen Land aufhält, beginnen die dortigen Lebensumstände und die Geschichte des Landes an Bedeutung zu gewinnen. Hier meine individuellen Gedanken zu den 40er bis 80er Jahren in Frankreich:
„Die Politik muss menschlicher werden“, dieses Statement des Regisseurs der Oper, Peter Konwitschny, ist ein echtes Anliegen von ihm und zieht sich durch die gesamte Aufführung.
Nicht wie gewohnt stark besucht war das vierte Saisonkonzert der Elbphilharmoniker (25. Januar 2019). Zwei Gründe können das Interesse vermindert haben, das ungewisse, plötzlich mit viel Schnee auftretende Winterwetter zum einen, zum anderen das Handballspiel zur WM, das gleichzeitig lief.
Bockhorst heißt sie, den Namen kann man sich schon mal merken. Ihr Vorname ist nicht irgendeiner: Hört man „Helene“, fällt einem atemloses Getöse durch die Nacht ein. Doch so ist Helene Bockhorst nicht.