Shakespeares in vieler Hinsicht bewunderte Tragödie über den Dänenprinzen „Hamlet“ verträgt viel, auch die Skizzierung, die Pit Holzwarth ihr in seiner 15. und letzten Spielzeit als Schauspieldirektor in Lübeck angedeihen ließ (Premiere: 28. Und 29. August 2021 in den Kammerspielen).
Etwas früher als sonst wurde am Theater Lübeck die Saison eröffnet, gerade so, als wolle man einer neuen Welle von Einschränkungen zuvorkommen und wenigstens noch etwas von dem zeigen, was man in petto hat.
Unfassbar, dass die Miniaturen # 1 des Ensembles Tanzortnord nur eine halbe Stunde dauern - man fühlte sich anschließend wie nach einer großen Reise...
100 Jahre, vielleicht 102 ist sie alt, wohnt in einem Amphitheater oder in dem, was davon übriggeblieben ist, und sie heißt Momo, ein Name, den sie sich selbst gegeben hat. Was sie besonders auszeichnet, ist etwas Einfaches, dennoch sehr Seltenes. Sie schenkt Zeit, nur dadurch, dass sie zuhört.
Man kann nicht umhin: Corona, dieses fiese kleine Ding, spielt mit, auf der Bühne, im Orchestergraben, auch bei der peniblen Prozedur für die, die ein personalisiertes Einlasszertifikat besitzen.
Endlich: nach mehr als einem halben Jahr bot das Theater Lübeck eine neue Produktion, mit „NIGHT & DAY“ als Titel und nach Songs von Cole Porter. Etwas von Broadway-Stimmung wollte man bieten. Sie mischte sich mit der Hochstimmung, dass das Große Haus wieder bespielt wurde.
Georg Friedrich Händels „Tolomeo“ ist eine seltsame Opernschöpfung, war bei ihrer Uraufführung 1728 wenig erfolgreich und ist auch heute weitgehend unbekannt.
Peer Gynts irisierender Lebenswandel ist weltumfassend. Er beginnt als Schwärmer in der norwegischen Bergeinsamkeit, wird zum verstoßenen Prahlhans, Lügner, Taugenichts und Frauenheld.
Hauke Haien, als Schimmelreiter bekannt und eigensinniger Deichgraf von der Westküste, hätte sicher großes Interesse an den Tetrapoden gehabt, von denen drei die Bühne in den Kammerspielen dominieren.