Der Abend geht an die Nieren: Ein Video auf einer riesigen Projektionsfläche lässt das Elend derer sehen, die an und von einer riesigen Müllhalde leben - irgendwo in Afrika. Unser europäischer Abfall lagert dort, von skrupellosen Leuten verkauft, trotz des Basler Übereinkommens von 1992.
Einfach ist sie nicht, die griechische Mythologie. Unzählige Gestalten tummeln sich in ihr mit vertrackten Verwandtschafts- oder anderen Beziehungen. Eine Geschichte aber leuchtet hervor, die der schönsten Frau der Antike, die der Helena.
Vorsicht vor einem Hasenloch! Die Welt ist bunt und schwupp-di-wupp fällt man tiefer - immer tiefer und versinkt unter der Erde, wo ungeahnte Dinge auf einen zukommen und man erfährt Dinge, von denen man bis dahin keine Ahnung hatte.
Es wurde einige Male gelacht, sollte wohl auch. Denn das Stück in den Kammerspielen, eines des 25-jährigen Ödön von Horváth, war im Untertitel als „Komödie in drei Akten“ ausgewiesen. Wenn man den ungarischen Diplomatensohn kennt, der glücklicherweise lieber auf Deutsch schrieb, muss man den Begriff Komödie allerdings infrage stellen.
Es ist nicht einfach, Altes lebendig zu machen. Das erwies sich einmal wieder am Theater Lübeck, das sich mit zweifelhaftem Mut einer spätbarocken Oper nähern wollte. Objekt war Carl Heinrich Grauns „Montezuma“, vor 265 Jahren in Berlins „Königlicher Oper“ uraufgeführt.
Kaum hat die Vorstellung begonnen, grübelt man, ob es mit der digitalen Welt in Zusammenhang steht, dass ein unbeschwerter Opernbesuch ad acta gelegt werden muss.
Wie bitte: Ein wenig bekanntes Märchen aus dem Jahre 1863 soll 2019 die Kinder begeistern? Eine Geschichte, die den betulich wirkenden Titel „Die Regentrude“ trägt, soll „Menschen ab 6 Jahren“, wie das Theater am Tremser Teich sie nennt, hinter Ofen und Playstation hervorlocken? „Trude“: gähn. „Regen“: och nö. Und doch geht die Gleichung „Die Regentrude ist eine spannende Geschichte“ im 21. Jahrhundert auf. Weil das kleine, engagierte Kindertheater weiß, was es tut.
Prüde darf man nicht sein bei der Aufführung von „Rusalka“. Hier geht es zur Sache. Es gibt dennoch nicht den geringsten Anlass, die Inszenierung als vulgär zu bezeichnen.
Tony Kushners Erfolgsstück „Engel in Amerika“ hat Furore gemacht. Große Preise hat es gewonnen und gilt als eines, das Gesellschaft und Politik, auch die Weltsicht der USA in der Reagan-Zeit abbildet.