Es ist nicht einfach, Altes lebendig zu machen. Das erwies sich einmal wieder am Theater Lübeck, das sich mit zweifelhaftem Mut einer spätbarocken Oper nähern wollte. Objekt war Carl Heinrich Grauns „Montezuma“, vor 265 Jahren in Berlins „Königlicher Oper“ uraufgeführt.
Kaum hat die Vorstellung begonnen, grübelt man, ob es mit der digitalen Welt in Zusammenhang steht, dass ein unbeschwerter Opernbesuch ad acta gelegt werden muss.
Wie bitte: Ein wenig bekanntes Märchen aus dem Jahre 1863 soll 2019 die Kinder begeistern? Eine Geschichte, die den betulich wirkenden Titel „Die Regentrude“ trägt, soll „Menschen ab 6 Jahren“, wie das Theater am Tremser Teich sie nennt, hinter Ofen und Playstation hervorlocken? „Trude“: gähn. „Regen“: och nö. Und doch geht die Gleichung „Die Regentrude ist eine spannende Geschichte“ im 21. Jahrhundert auf. Weil das kleine, engagierte Kindertheater weiß, was es tut.
Prüde darf man nicht sein bei der Aufführung von „Rusalka“. Hier geht es zur Sache. Es gibt dennoch nicht den geringsten Anlass, die Inszenierung als vulgär zu bezeichnen.
Tony Kushners Erfolgsstück „Engel in Amerika“ hat Furore gemacht. Große Preise hat es gewonnen und gilt als eines, das Gesellschaft und Politik, auch die Weltsicht der USA in der Reagan-Zeit abbildet.
Nein, der „Spielclub 2“ in der Beckergrube hat nichts mit Zwielichtigem oder Verbotenem in schummrigen Bars, an Spieltischen oder in Zockerrunden zu schaffen. Er beschäftigte sich nur mit ganz besonderen Spielen, nämlich denen beim Sex, genauer - so suggeriert es zumindest der Titel „Fifty Shades of Porn“- mit denen beim Sex in der pornografischen Variante.