Haben Sie schon einmal einen Wolf gesehen, nicht im Zoo, nein, so ganz in freier Wildbahn? Wohl kaum einer hat das. Scheu soll er sein und argwöhnisch, selten allein und mit seinen scharfen Zähnen gefährlich.
Nach Kiel mit Alessandro Scarlattis barockem „Cambise“ überrascht Lübeck mit Italo Montemezzis (1875 – 1952) Oper „L’amore dei tre re“, nicht gleichermaßen altertümlich, dennoch ebenso ausgefallen.
Gleich zweimal setzt sich zurzeit das Theater Kiel mit Shakespeares Drama um den eifersüchtigen maurischen Feldherrn in Venedigs Diensten auseinander. Beides hatte im April Premiere. Zu Monatsanfang gab es ein neues Ballett mit dem modischen Titel „Othello 2.0“, am 30., dem letzten Tag im April, dann Verdis Operndrama „Otello“.
Das Kinder-Theater Zauberwald bringt vom 4. bis 22. Mai 2022 in Lübeck den "Grüffelo" als Schauspiel mit bis zu 2 Meter großen Walking-Act Kostümen auf die Bühne.
Das Lübecker Theater hat Exotisches zu bieten: ein Dschungel-Camp mit Operngesang, auch zu deuten als Sumpfwald-Circus, der einen Menschen als den Seltsamsten der Affen präsentiert.
Kiels Theater ist groß darin, mit der Grand opéra Furore zu machen, mit jener historischen Opernform, die vor allem auf üppige Bühnenwirkung bedacht ist wie Balletteinlagen, Schiffbrüche oder Auftritte von Pferden.
Benjamin Britten hat in Lübecks Musikleben einen festen Platz, nicht nur weil sein „Death in Venice“ nun einmal in die Thomas Mann-Stadt gehört. Auch anderes aus seinem vielseitigen Opernschaffen stand auf dem Spielplan des Theaters.
Eine merkwürdige Zeit ist’s und schon so lang andauernd, wohl besonders irritierend für die Kleinen, die Kinder in Tagesstätten oder Kindergärten. Sie müssen sehen, dass die Erwachsenen sich eigenartig verhalten, sich voneinander distanzieren.