Das Konzert der momentan angesagtesten Jazz-Band aus Los Angeles, USA, das ursprünglich im Hamburger Stadtpark angesetzt war, brachte das Grünspan auf dem Kiez zum Kochen, obwohl es noch gar nicht angefangen hatte. Der rappelvolle Saal voller Jazz-Enthusiasten brodelte in gespannter Erwartung auf das heißeste Ding, was der moderne Jazz zurzeit zu bieten hat. Kamasi Washington und seine exzellent besetzte achtköpfige Band hatten sich für das erste Konzert ihrer Deutschland-Tour angekündigt.
Regen und ein Open-Air-Festival passen nicht zusammen!? Diese Behauptung würden Lübecker Musikliebhaber vermutlich nicht aufstellen, denn trotz des im Laufe des Abends auftretenden Regens waren zahlreiche Besucher der Einladung zum Besuch des Junge Stereopark Festivals gefolgt, um den angekündigten vier Bands zu lauschen.
Romantiker sind besonders gerne in Pronstorf. Wälder und der schöne Wardersee lassen einem das Herz aufgehen. Für diese Ansicht nimmt man dann auch die Treppe zum Kuhstall in Kauf, und wenn sich dann der Regen verabschiedet hat, kann man die große Rasenfläche, die ausreichend bestuhlt ist, nutzen. Zum Picknicken oder Trinken, alles ist machbar.
Der an sich traurig klingende traditionelle Fado bekommt mit Mariza ein völlig neues Gesicht. Ursprünglich ist der Fado ein hoch melancholischer Gesang über Liebe, Leidenschaft, Sehnsucht und Weltschmerz, aber Mariza weiß diesen folkloristischen Sound poppig und jazzig aufzumischen.
Wen offerierte an diesem Abend das SHMF (24. Juli 2016) als den eigentlichen Star? Beide glänzen am Musikhimmel, die Academy of St. Martin in the Fields und auch der Solist, der schwedische Trompeter Håkan Hardenberger.
So ganz „verrückt“ ging es beim „Crazy-Brass“-Konzert des Musikfestivals „Kunst am Kai“ dann doch nicht zu. Es war einfach ganz hohe Kunst, die vom „Hanse-Brass“-Ensemble präsentiert und vom Publikum stürmisch gefeiert wurde.
Friedliche Geräusche, Krach und Scherze wechselten sich ab beim großen Schlagwerkauftritt des SHMF. Die Originalbesetzung des Elbtonal Percussion-Quartetts hatte mit fünf jungen Musikern des Festivalorchesters ein spezielles Programm gemixt, fünf Tage geprobt und im Schuppen C zelebriert – mal sensibel gehaucht, mal ekstatisch getrommelt. Es war ein Abend voller berauschender Klangerlebnisse.
Gleich drei Kompositionen von Robert Schumann hatte sich András Schiff, 2014 wegen seiner Verdienste um die Musik als „Knight Bachelor“ mit dem Prädikat „Sir“ geadelt, für sein Konzert im Theater Lübeck ausgesucht (16. Juli 2017). Der in Budapest geborene Pianist ist nach Sol Gabetta (Violoncello) und Martin Grubinger (Percussion) der dritte Künstler, dem das SHMF in diesem Jahr ermöglicht, ein persönliches Solistenporträt zu zeichnen. Dieses Konzert, wobei er immer als Dienender zurücktrat, zeigte nun seine romantische Seele mit vorwiegend Unbekanntem von Schumann.
Nicht „Irgendwo auf der Welt“, nein, an der Obertrave, in den Räumen der Musikhochschule, war das große Glück zu finden, das in den Schlagern und Songs versprochen wird und das so mancher sich auch für seine Karriere erhofft: „Irgendwo, irgendwie, irgendwann.“ Nichts Passenderes als dieser „Blonde Traum“ von Lilian Harvey konnte als Leitmotiv zu der Revue gefunden werden, zu Anfang gepfiffen, zum Schluss vom großen Chor a cappella angestimmt.
Im Fokus des diesjährigen Festivalprogramms steht Joseph Haydn, nach der Pause dann Béla Bartók. Bartók gilt als moderner Klassiker und bildet erstaunlicherweise eine musikalische Einheit mit Haydn.