Es gibt diese seltenen Konzertabende, danach möchte man am liebsten nur lächeln und schweigen. Weil man dankbar ist, erfüllt, weil noch etwas in einem leuchtet, dem man nachspüren möchte.
Wie nennt sich das, wenn ein Konzert so intensiv ist, dass es den Körper durchknetet und durchknotet, als bestünde er nur aus langen Knetgummischnüren?
Nils Landgren, der künstlerische Leiter der Jazz Baltica, versteht es immer wieder, begnadete weibliche Ausnahmetalente in den Vordergrund zu stellen. Es ist sozusagen sein erklärtes Ziel, die immer noch männlich dominierte Jazz-Bühne mit mindestens ebenso begabten Musikerinnen zu bestücken und ihnen damit eine sehr berechtigte Präsenz zu verschaffen.
In der Niendorfer Evers-Werft trafen sich Jazz-Elite-Bands: So u. a. Peter Weniger, Jin Jim alias Ben Tai Trawinski, Jan Lundgren, Michael Wollny und das Trio von Martin Tingvall. Jede Band für sich präsentierte ein jeweils eigenwillig mitreißendes Programm.
Wenn sechs junge Damen sich „Gefährlichen Liebschaften“ widmen, verspricht das ein sinnliches Vergnügen – für das Ohr, wenn sie einschmeichelnd singen, leise wie laut, hoch wie tief, im plappernden Recitativo wie im gewandten Belcanto oder mit rasanten Koloraturen –, für das Auge, wenn sie bezaubernd im wallenden Countuche und mit fein gepuderten Perücken oder, um vielleicht das Männliche zu ergründen, im langen Rock, in vornehmen Culotten und seidigen Strümpfen sich bewegen.
Zum Zeitpunkt, als für das achte Sinfoniekonzert das Programm gewählt worden war, war nicht bekannt, dass Ryusuke Numajiri, noch amtierender GMD in Lübeck, sein Amt zur Verfügung stellen würde, ein Jahr, bevor sein Vertrag zu Ende gegangen wäre. Das bedingte, dass kurzfristig ein neuer Chef oder gar eine Chefin zu finden waren.
LMN, das ist vielleicht für viele ein geheimnisvolles Kürzel. Löst man es auf, erklärt es sich auch nicht von selbst: Für „Live Music Now“ steht es, müsste vielleicht noch erweitert werden zu Live Music Now And Everywhere.
Vielleicht erkennt man meisterliche Kunst daran, dass sie dem rein technischen Brillieren entwachsen ist? Sie muss sich nicht mehr beweisen, ist über das Technische erhaben. An diesem Abend kann sie sogar gleichzeitig zaubern und schmunzeln.
Fast 20 Jahre ist es inzwischen her, dass die Australierin ihren ersten und bis dato erfolgreichsten Hit „Torn“ veröffentlichte. Möglicherweise ist dies der Anlass, mit einer Akustiktour ihres Repertoires die vergangene Zeit noch einmal Revue passieren zu lassen.