Das Neue Jahr mit Ludwig van Beethovens „Neunter“ zu beginnen, ist traditionell nicht nur in Lübeck das erste kulturelle Großereignis. Denn diese Sinfonie lockt mit ihrem anspruchsvollen und reizvollen Klanggeschehen.
Ich stand wohl schon ein Weilchen versunken auf der Treppe zu einer Haustür auf der Altstadtinsel, bis ich den Bewohner hinter mir bemerkte – er wollte hinein, in sein Haus. Ein Plakat an seiner Tür hatte mich angelächelt, verzaubert und offensichtlich auch gleich taub gemacht. "Dussel und Schussel – eine clowneske Reise für Menschen ab 6 Jahren" wurde hier angekündigt – auf einem besonders liebevoll illustrierten Plakat.
Geschafft! Die Weihnachtsvöllerei mit Rehrücken, Gans und Karpfen liegt hinter uns. Vorbei ist es mit „Last-Christmas-Gedudel“ und Glühwein-beschickerten Fußgängerzonen-Remplern. Die Tanne nadelt auch schon bedenklich und gehört demnächst in die Tonne.
Eine Woche vor Weihnachten beschenkten die Lübecker Philharmoniker ihr Publikum mit einem Programm, das entspannender und zugleich dem Ohr schmeichelnder nicht hätte sein können.
Oh Adventszeit, richtig. Ja, der Weihnachtsmarkt. Glühwein und Würstchen, der Duft bahnt sich seinen Weg, umhüllt die Altstadt, vermengt sich mit dem süßlichen Zuckerdunst von Mutzen und Weihnachtskeksen und treibt uns zusammen mit der ersten echten Kälte an kleine, enge und überfüllte Stände, dann in die Häuser und später auf die kuschelwarmen Sofas.
Hohe Luftfeuchtigkeit, die tröpfchenweise durch den Wind ins Gesicht geschlagen wird – und das bei Temperaturen um 5 °C – wer möchte da schon raus. Der gemütliche Abend wird von den LübeckerInnen daheim verbracht – von allen LübeckerInnen?