Wie man aus persönlichen Krisen wunderbare Kunst zu aktuellen Problemen wie Demokratie und Macht, Freiheit und Verantwortung, Gesellschaftlicher Zusammenhalt und Spaltung und anderen sozialen, politischen und philosophischen Kernfragen machen kann, zeigt die aktuelle Ausstellung „Bruchlinien-Fragile Balance“ in der Kulturtankstelle am Holstentor.
Die Libanesische Künstlerin Huguette Caland (1931-2019) ist in Europa noch ein ziemlich unbekanntes Wesen. Jetzt erhält die in Beirut geborene Künstlerin endlich die künstlerische Anerkennung in Form einer großen Retrospektive mit über 300 Werken in den Hamburger Deichtorhallen.
Zugegeben - dieses Jahr bin ich echt spät dran, aber kurz vor dem Ende der Laufzeit habe ich es doch noch nach Büdelsdorf geschafft, um den alljährlichen Pflichttermin für alle Kunstliebhaber*innen im hohen Norden wahrzunehmen. Ich hatte extra auf meine Freundin aus der Schweiz gewartet, die unbedingt mitkommen wollte. Die 26. Ausgabe der NordArt - Internationale Ausstellung zeitgenössischer Kunst im Kunstwerk Carlshütte im schleswig-holsteinischen Büdelsdorf bei Rendsburg ist mittlerweile eine der größten Kunst-Schauen zeitgenössischer Kunst in Europa.
Am Samstag, den 27.09.2025 bekam die indische Medienkünstlerin Shilpa Gupta den mit 25.000 Euro dotierten Possehl-Preis 2025 für internationale Kunst und eröffnete gleichzeitig in der Kunsthalle St. Annen ihre erste umfassende Museumsausstellung in Deutschland.
Wieder einmal gibt es eine Zusammenarbeit in Sachen moderner Gegenwartskunst zwischen dem Lübecker Kunstverein, der Overbeck-Gesellschaft und der Lübecker Kunstkirche St. Petri. Unter dem Titel: „Vom Himmel gefallen“ hat die Kuratorin Paula Kommoss insgesamt sieben Künstler und Künstlerinnen eingeladen, aktuelle Werke zum Thema sowohl in den Räumlichkeiten der Overbeck-Gesellschaft, in dem Pavillon im Garten des Behnhauses wie auch im großen Kirchenraum von St. Petri zu präsentieren.
Seit vielen Jahren gehört die 1961 in Freiburg geborene Künstlerin Katharina Grosse zu den Weltstars der gegenwärtigen Kunstszene. Mit ihren radikalen, raumgreifenden in-situ-Malereien, die sowohl in Farbigkeit als auch in den Ausmaßen viele Grenzen sprengen, hat sie sich weltweit einen Namen gemacht.
Schon beim Betreten der historischen Katharinenkirche in der Lübecker Altstadt fällt auf, dass sich die sonst eher schlichten Kirchenräume verändert haben. Quer durch den eher grauen Backstein-Bau der ehemaligen Franziskanerkirche mit den einfachen braunen Kirchenbänken fällt der Blick auf die farbenfrohe Raum-Intervention, die die Possehl-Preis-Trägerin 2024, Johanna Broziat (1982) geschaffen hat.
Noura Dirani, die Direktorin der Kunsthalle St. Annen, bleibt ihrem Kurs treu: mehr Partizipation und Teilhabe für Jung und alt, mehr Transparenz der Museumsarbeit, mehr Zusammenschluss der Lübecker Museen, mehr Sichtbarkeit der Kunst und Kultur im öffentlichen Raum.
Beim Gang in die Petri-Kirche begrüßte mich mein Nachbar und dortiger Küster mit den Worten: „Na, Kunst gucken? Viel Spass beim Suchen!“. Und tatsächlich schien der riesige und wunderbare Kirchenraum mit seinen weißen Wänden und hohen Fenstern seltsam leer. Nur zwei etwas eigentümliche Skulpturen waren zu entdecken.
In der Hamburger Kunsthalle gibt es eine kurze Geschichte der Illusionen in Bildern und Skulpturen: „Illusion - Traum - Identität - Wirklichkeit“ nennt sich die aktuellste Schau in der Hamburger Kunsthalle, die mal wieder belegt, dass viele Kunst zu schön ist, um wahr zu sein. Dabei beleuchtet die großartige, äußerst umfangreiche und epochenübergreifende Ausstellung die unterschiedlichsten Facetten des Thema Illusion von der Kunst der Alten Meister bis in die unmittelbare Gegenwart.