In der Hamburger Kunsthalle gibt es eine kurze Geschichte der Illusionen in Bildern und Skulpturen: „Illusion - Traum - Identität - Wirklichkeit“ nennt sich die aktuellste Schau in der Hamburger Kunsthalle, die mal wieder belegt, dass viele Kunst zu schön ist, um wahr zu sein. Dabei beleuchtet die großartige, äußerst umfangreiche und epochenübergreifende Ausstellung die unterschiedlichsten Facetten des Thema Illusion von der Kunst der Alten Meister bis in die unmittelbare Gegenwart.
Mit zwei bekannten Filmtiteln kommen die neuesten Schauen in der großen Halle der Deichtorhallen gegen Ende des Jahres daher. Während „High Noon“ den Moment bezeichnet, zu dem die Sonne im Zenit steht, es keinen Schatten gibt, alles gleichzeitig der unbarmherzigen Strahlung ausgesetzt ist, die alles direkt ausleuchtet und der man sich nicht entziehen kann, fällt im US-amerikanischen Western „Zwölf Uhr mittags“ von 1952 der entscheidende Schuss. Dagegen wird im Film „Blow Up“ aus dem Jahr 1966 der Mörder erst durch eine außerordentliche Vergrößerung eines Bildes sichtbar.
Die Kulturtanke am Holstentor lädt ein zur Jahresschau mit gesammelten Werken (2021-2024) von Lübecks kreativem Multitalent Jana Nitsch. Denn die außerordentlich talentierte Künstlerin baut nicht nur Skulpturen, sondern macht auch Musik (Troubadour), schreibt poetische Lyrik und stellt wunderschönen Schmuck her. Sie selbst sieht sich als „musizierende Poetin mit dem Hang zu wesenserschaffender Knetitation“.
Die Hamburger Kunsthalle kann sich glücklich schätzen, sehr großzügige Sammler und Unterstützer zu haben, die durch Schenkungen oder sehr freigiebige Leihgaben immer wieder dafür sorgen, dass hervorragende Kunst der Gegenwart plus Neuerwerbungen es ermöglichen, Ausstellungen zu konzipieren, wie die, die jetzt das gesamte Sockelgeschoss der Galerie der Gegenwart bespielt.
Für die Kunstfreunde gibt es alljährlich Pflicht-Termine. Sei es die Biennale in Venedig, die Documenta in Kassel oder die Art Basel in der Schweiz, für die mit den dicken Geldbörsen. Für norddeutsche Kunstliebhaber/innen ist die NordArt in Büdelsdorf bei Rendsburg so ein Termin.
Mein Tag am letzten Donnerstag war lang und lecker, voll gefüllt mit Kunstgenuss für alle Sinne und neue Einblicke gebend auf den Jahrhundert-Roman: „Der Zauberberg“ von Lübecks Literatur-Nobelpreisträger und Vorzeige-Schriftsteller Thomas Mann.
Wer kennt das nicht? Man schlendert durch die Gegend und bekommt aber eigentlich gar nicht mit, wo man sich befindet. Ein Tagtraum, der manchmal zu kuriosen Begebenheiten führen kann, wo man sich ganz woanders wiederfindet als geplant.
Im Rahmen des Konzeptes „Mobile Kunsthalle“, welches schon Künstler*innen zur Schaum-Aktion an das Holstentor oder zu einer Mitmach-Aktion im Container beim Superkunstfestival geführt hatte, gibt es jetzt eine neue Kooperation im Lübecker Stadtraum. Die Kunstkirche St. Petri zeigt in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle St. Annen 5 junge Künstler*innen, die sich dem Thema Rituale in ihren Arbeiten annehmen.
Endlich sind Schulferien, der Sommer hat neben Starkregen auch ein paar wirklich sonnige Tage zu bieten und man bekommt Lust, den einen oder anderen Ausflug im Land zwischen den Meeren zu unternehmen. Da bietet sich ein Kunstausflug nach Schleswig in das Schleswig-Holsteinische Landesmuseum Schloss Gottorf bestens an.
Wunderbarerweise durfte ich vor Kurzem mal wieder die einzigartige Lagunenstadt für 5 Tage besuchen, um mir die größte, wichtigste und schönste Kunstausstellung für moderne Gegenwartskunst des Jahres anzuschauen. Neben all der vielfältigen Kunst aus aller Welt ist Venedig natürlich auch wieder ein Hochgenuss in Sachen Architektur, mediterraner Küche und Dolce Vita, wie einem Bad auf dem Lido und dem abendlichen Aperol Spritz bei besten Sommerwetter am Wasser. Hier mein Bericht mit ausführlichem Fototeil.