„Lübeck Contemporary“ nennt sich die diesjährige Schau der Gemeinschaft der Lübecker Kunstschaffenden, die ihr vielseitiges kreatives Schaffen seit 1976 jährlich in einer selbst organisierten Ausstellung präsentieren, diesmal in der Kunsthalle St.-Annen.
Vielen großen Museen sind ihre alten Meisterwerke, die das Stereotyp der erotisch-verführerischen und begehrenswerten Frau, die Männer ins Verderben zieht, die Femme Fatale, mittlerweile peinlich oder zu brisant, so dass sie in die Lager verbannt wurden.
Ein großformatiges Spektakel von insgesamt 211 riesigen Leinwänden, die zu jeweils sechs Meter hohen Bildflächen in mehreren Reihen angeordnet sind, erwartet den Besucher in der gotischen Hallenkirche von St. Petri in der Lübecker Altstadt.
Ich war selber etwas außer Atem, als ich nach langer Parkplatzsuche leicht verspätet die Treppen hinauf zur neuen Kunsthalle rannte, um zur Pressekonferenz der gleichnamigen Ausstellung zu gelangen.
Am 9. November 2021 besuchte Bundespräsident a. D. Joachim Gauck die Sonderausstellung „Cranach – Kemmer – Lübeck. Meistermaler zwischen Renaissance und Reformation“ im Lübecker St. Annen-Museum, die unter seiner Schirmherrschaft steht. Gauck, der laut eigener Aussage als evangelischer Christ und Pastor eine enge Beziehung zum Reformationszeitalter hat, zeigte sich sehr beeindruckt.
Bereits im Vorfeld der neuen Ausstellung im Lübecker St. Annen-Museum übertreffen sich internationale Medien mit Superlativen: Der Superstar der Renaissance und Reformation Lucas Cranach trifft auf den „Champions-League-Maler“ Hans Kemmer aus Lübeck. Dabei dürfte den meisten Leuten der Name Kemmer eher kein Begriff in der Kunstszene sein.