Erst Regenschauer der derben Art, dann Platzregen und auch noch ein Corona-Fall im Ensemble von (La) Horde, die daraufhin ihre sehnlich erwarteten Tanzabende absagen mussten. Das Sommer-Festival auf Kampnagel in Hamburg schien unter keinen guten Sternen zu stehen.
Zum zweiten Mal muss das Sommerfestival in Hamburg unter Corona-Bedingungen stattfinden, und auch das typische Hamburger Schmuddelwetter zu Beginn sorgt nicht gerade für ausgelassene Festivalfreuden.
Man kommt nicht umhin, Corona zu erwähnen, auch wenn viele Häuser inzwischen routiniert damit umgehen. Glück hat Schwerin. Sein altehrwürdiges Haus hatte schon zur Eröffnung 1886 eine wirksame Entlüftung bekommen.
Irgendwie erscheint alles normal, aber eben auch anders: Hygiene-Tipps, Vorschriften, Mund-Nasen-Masken, Desinfektions-Stationen, strenges Anmelde- und Vorverkaufs-Management, spezielle Einlasskontrollen und Sitzordnungen. Zu meiner Überraschung, aber auch Freude, findet zur Zeit tatsächlich auf Kampnagel das alljährliche Internationale Sommerfestival statt.
In Tropenanzug mit Helm und Kanister geistert der ehemalige Selig-Sänger Jan Plewka durch das hereinströmende Publikum in die große K6 und erzählt vom Jahre 666, der schönen Helena und Agamemnon.
35.000 Besucher, ausverkaufte Hallen, großartige Veranstaltungen und ausgelassene Stimmung im Avant-Garten. So vielfältig, zukunftsorientiert, provokativ, innovativ, politisch und genderspezifisch wie selten kam das diesjährige Sommerfestival auf Kampnagel in Hamburg daher.
Wenn im Libeskind Auditorium von Lüneburg ein Freigeist wie Omar Sosa mit der NDR Bigband auftritt, dann ist absolut alles schräg. Das Gebäude sprengt mit seinen unregelmäßigen Winkeln und schiefen Linien außen wie innen alle konventionellen Vorstellungen. Omar Sosa fühlte sich hier mit seinem alle Kontinente und Musikstile überspringenden Afro-Karibik-Jazz ausgesprochen wohl.
Schon in den 80er Jahren war die australische Rock- und Bluesband Midnight Oil eine der wenigen progressiven Combos, die offensiv für verschiedene politische Ambitionen lautstark ihre Musik nutzten.
Das Kieler Theater hat Erfahrung, die intriganten Liebesspiele in Barockopern unterhaltsam zu inszenieren. Zuletzt war es vor einem Jahr Legrenzis „Die Aufteilung der Welt“, jetzt (Premiere: 9. Juni 2019) folgte Claudio Monteverdis „Die Krönung der Poppea“, sein Beitrag zum venezianischen Karneval, den er zum Libretto Giovanni Francesco Busenellos schuf.
Wenn man dem irischen Musiker Van Morrison eines nicht vorwerfen kann, dann ist es Faulheit. Zwischen September 2017 und Dezember 2018 veröffentlichte der mittlerweile 74jährige Meister vier neue Studioalben. „The Prophet Speaks“ war die 40. Scheibe seiner Karriere.