Für gute drei Stunden war Kiel der Nabel der Welt. Wichtiges stand an: Nichts Kleineres als die Erde war aufzuteilen, ein Unterfangen, bei dem selbst unter göttlichen Brüdern Streit unvermeidlich ist. Aber, wie so oft, ist das mit Musik, hier mit der barocken von Giovanni Legrenzi, durchaus gut anzuhören und, wenn dann noch die Optik stimmt, sogar vergnüglich anzuschauen (Premiere: 9. Juni 2018).
Maler, bildende Künstler, (Straßen-)Musiker jeglicher Couleur und viele weitere Highlights versprachen auch 2018 wieder ein großes und buntes Fest bis tief in die Nacht. Rund 30 KünstlerInnen präsentierten ihre Exponate in und um Vorgärten, Scheunen, Garagen, Läden. Das ganze Dorf wurde zur Kunst- und Kulturmeile.
Paul Hindemiths „Neues vom Tage“ ist nicht veraltet, so wie es diese „Lustige Oper in drei Akten“ nach 90 Jahren sein dürfte. Das Theater Schwerin bewies das in seiner pfiffigsten Inszenierung in dieser Saison.
Alles war bestens vorbereitet, nur das Wetter spielte nicht mit. So ein extremes Wetter ist zwar anstrengend, schreckte die Nordlichter aber nicht wirklich ab.
Bei so manch einem Komponisten wird nur ein Teil des Œuvres wahrgenommen, auch bei Sergei Rachmaninow (1873–1943). Seinen Klavierkompositionen begegnet man gern und oft, in Konzertform oder als Solostück, auch als Kammermusik.
Als Friedrich Schiller „Die Räuber“ schrieb, war er 23 Jahre alt. Für Gleichaltrige heute und andere peppte das Kieler Schauspiel nun das dramatische Geschehen mit Rockmusik auf und nennt das Ergebnis „Rockoper“.
Inzwischen ist der Ballett-Freund gewohnt, Tanz zu Musikwerken auf der Bühne zu sehen, die er sich kaum als geeignet vorstellen kann. Joseph Haydns „Schöpfung“ gehört wohl dazu.
Geschafft: In Kiel wurde als funkelnder Schlussstein die „Götterdämmerung“ in Wagners „Ring“ eingefügt. Daniel Karasek, der Generalintendant, hatte das große, vier Spielzeiten umfassende Projekt zur Chefsache gemacht und – dem jubelnden Schlussapplaus nach – erfolgreich zu Ende geführt (Premiere: 10. März 2018).
Das Lübecker Publikum darf sich glücklich schätzen, etwas von dem Glanz der Tanzkunst genießen zu dürfen, den das Ballett am Kieler Theater ausstrahlt.
Am Freitag konnte Pier Francesco Maestrini, der experimentell eingestellte italienische Opernregisseur, sich in Lübeck über einhellig positiven Beifall für seine Comic-Version des „Barbiers von Sevilla“ freuen. Am Tag später (27. Januar 2018) musste er neben Zustimmung heftige Buhs über sich ergehen lassen.