Die Oper Kiel hat sich mit Karol Szymanowskis „König Roger“ eines Werkes angenommen (Premiere 25. Februar 2023), dessen Besonderheit schon darin liegt, dass es kaum gespielt wird. Das hat seine Gründe.
Die neueste Aufführung von Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ (Premiere: 27. Januar 2023) macht einfach Spaß. Es ist ein Erlebnis für beides, für das Ohr und für das Auge, wobei der Verstand bei diesem überdrehten Sujet lieber zu Hause bleibt.
Die Themen heute sind anders. Aber als Christa Wolfs „Der geteilte Himmel“ 1963 erschien, war das Werk von großem Belang. Der Mauerbau schuf kurz vorher eine Situation, die schockierte, wie es nun Putins Einmarsch in die Ukraine tut.
Unzählige Interpretationen der „Salome“ gibt es, weil sie von allen geschätzt wird, von den Musikern wie von den Darstellern und vom Publikum besonders. Grund dafür ist Richard Strauss‘ expressive, farbige wie aufwühlende Musik, wie auch Oscar Wildes Drama, das zum Libretto wurde und eine so vieldeutige wie packende Titelfigur hat.
Nach Wagners „Tannhäuser“ vor nur wenigen Wochen war Thomas Adès‘ „Powder Her Face“ das zweite Schweriner Opernprojekt, und es war wieder eine Regiearbeit von Martin G. Berger. Seit der letzten Spielzeit ist er Operndirektor am Mecklenburgischen Staatstheater und hatte bereits mit seiner Version von Ligetis „Le Grand Macabre“ vor fast genau einem Jahr eine Neigung zu eigenwilliger Szene(n)arbeit durchblicken lassen.
Così fan tutte! Davvero? Sind wirklich alle Frauen nicht zur Treue fähig, wie es in so vielen Tragödien oder auch Komödien als frivoles Motiv benutzt wird? Auch Wolfgang Amadeus Mozart und sein kongenialer Librettist Lorenzo Da Ponte behaupteten das, beide jedoch mit gehörigem Augenzwinkern.
Richard Wagners „Tannhäuser“ scheint besonders geeignet, die Fantasie der Regisseure in Wallung zu bringen, manchmal mit irritierendem Ergebnis wie bei der neuesten Inszenierung in Schwerin.