Südlich von Hamburg-Harburg, etwa fünf Kilometer von Jesteburg entfernt, liegt die Kunststätte Bossard. Die Anlage wurde zwischen 1912 und 1950 von dem Künstler Johann Bossard und seiner Frau Jutta Bossard-Krull auf einem drei Hektar großen Heidegrundstück errichtet: ein Atelier- und Wohnhaus, der Kunsttempel und eine Gartenanlage mit Monolithenallee und Skulpturenpark. Ein außergewöhnliches Gesamtkunstwerk aus Architektur, Skulpturen, Malerei und Gartenkunst, das bis zum heutigen Tag seine originale Gestaltung bewahrt hat.
Zwei Ausstellungen in Lübeck präsentieren den Shootingstar der Berliner Kunstszene: Andrew Gilbert. In der St. Petri Kirche erobert seine Invasion von skurrilen Soldaten der britischen Kolonialarmee den gotischen Kirchenraum. Die Overbeck-Gesellschaft widmet sich dem malerischen Œuvre des in Berlin lebenden Schotten. Schon der Ausstellungstitel verwirrt und wirft Fragen auf. Ulundi? Emperor? Holy Brocoli?
Die Fabrik der Künste in Hamburg ehrt mit einer Hommage den vor zwei Jahren verstorbenen Schweizer Maler, Bildhauer und Designer HR Giger, einen bedeutenden Vertreter des Surrealismus und Phantastischen Realismus. Im Fokus der Ausstellung stehen sein malerisches Œuvre sowie Skulpturen, Möbel und Filmdesign.
Am Sonntag, 10. Januar 2016 ging die große Ausstellung Lübeck 1500. Kunstmetropole im Ostseeraum (Start: 20. September 2015) im Museumsquartier St. Annen in Lübeck mit rund 20.000 Besuchern zu Ende.
Die Lübecker Museen greifen im neuen Ausstellungsjahr aktuelle Themen auf und stellen gegenwartsnahe Bezüge her. So zeigt das Buddenbrookhaus eine Ausstellung, die sich mit der Flucht der Familie Mann aus Deutschland und ihrer Geschichte im Exil beschäftigt, das Museumsquartier präsentiert die großartige Schau Nachbarn des amerikanischen Konzeptkünstlers Ken Aptekar und das Museum Behnhaus Drägerhaus schaut auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Moderne in Deutschland und Dänemark.
Gleich zwei neue Ausstellungen bieten die Hamburger Deichtorhallen. In der Halle für Photographie wird eine der großen Bild-Erfinderinnen, die Französin Sarah Moon, mit einer umfassenden Retrospektive gewürdigt. Die 1941 geborene Photographin und Filmemacherin wuchs in England und Frankreich auf und begann ihre Karriere als Model sowie ab 1968 auch als Mode-Photographin, indem sie ihre Kolleginnen in Kleidern von Cacharell, Dior, Chanel oder Issey Miyake ablichtete.
Mal anders herum: In neuer Perspektive eröffnen sich Bilder aus der Schatzkammer zeitgenössischer Kunst der Lübecker Kunsthalle im lichtdurchfluteten Ausstellungsraum des Kieler Landeshauses.
Zwei lange Nachmittage war ich mit Kamera und Mikrofon unterwegs und habe am 6. und 7. Juni 2015 die geöffneten Ateliers der "Gemeinschaft Lübecker Künstler e.V." besucht.