Der Deutsche Bühnenverein – Bundesverband der Theater und Orchester tagt mit seiner Jahreshauptversammlung im Juni 2018 zum zweiten Mal in Lübeck; 1961 war die Hansestadt das erste Mal Tagungsort.
Das Beste kam zum Schluss: Mit einem furiosen „Gloria“, grandios interpretiert von Sara Wortmann, endete die biografisch inspirierte Inszenierung von Pit Holzwarth über die Punk- und Poesie-Legende Patti Smith, die das begeisterte Publikum zu Standing Ovations und Jubelschreien verführte.
Da ist sie wieder einmal, die „Zauberflöte“, beliebt und bekannt, wie kein anderes Opernwerk, und in Lübeck so alle 10 Jahre auf dem Spielplan, zuletzt 2008.
Wohnwagen, Wellblechzaun, Sperrmüllmobiliar. Dies ist der Rand der Gesellschaft, hier lebt, arbeitslos und vom Mann verlassen, Maude Gutmann. Dass ihr Sohn tot ist, wird sie später erzählen, aber schon der erste Blick zeigt, dass es schon ein Wunder braucht, um diesem Milieu zu entfliehen.
Es ist schon eine recht düstere Geschichte, mit der sich die jungen Teilnehmer am Spielclub 3 des Lübecker Theaters (Premiere: 5. April 2018) beschäftigt haben.
Eine Oper im herkömmlichen Sinn ist Salvatore Sciarrinos „Luci mie traditrici“ nicht, obwohl so bezeichnet. Das macht Opernregisseurin Sandra Leupold auch unmissverständlich in der Art deutlich, wie sie das Werk inszenierte (Premiere: 16. März 2018).
Wer ahnt schon, dass der umtriebige Kellner Filippo des „Il Bacio“ sich trotz des Trubels um ihn herum einsam fühlt? Er ist es leid, stets die Gäste mit seinem schönen Tenor musikalisch auf Hochtouren zu bringen, das ist ihm zu wenig.
Und wieder ein Roman als Bühnenstück: Schauspielchef Pit Holzwarth hat mit seinen bewährten Mitstreitern Werner Brenner (Ausstattung) und Willy Daum (Musikalische Leitung) Dostojewskis großen letzten Roman „Die Brüder Karamasow“ auf die Bühne des Großen Hauses gebracht – eine gelungene, gleichwohl erschöpfende Inszenierung.