Überall spannen sich bunte Blickfänger über den Straßen des Viertels zwischen Untertrave, Beckergrube und Marktplatz. Mal sind es die beliebten bunten Regenschirme, die sich von einem hohen Pfahl in alle Richtungen über dem Rathausmarkt ziehen, dann aber dominieren bunte Wimpel, Wasserkannen, sich drehende Fische, stilisierte Kronleuchter, runde Laternen oder Lampenschirme über den Köpfen der staunenden Besucher.
Sie tragen viel dazu bei, dass die Stimmung unter den ersten schlendernden Gästen des diesjährigen Hansekulturfestivals gut und locker ist. Überall duftet es nach leckerem Essen zwischen vegan, indisch oder klassisch als Bratwurst, während die ersten Lounge-Gäste es sich in eine der diversen gemütlichen Sofa-Ecken mit einem erfrischenden Cocktail gut gehen lassen.
Das Programm ist zu Beginn hauptsächlich für Kinder und ihre Aufpasser spannend. Auf der Holstentorhallen-Wiese hat sich das mittelalterliche Hansevolk mit diversen Zelten und Mitmach-Stationen breit gemacht. Es wird gesägt, gehämmert und gesponnen. An der Halle warten ein paar Ziegen auf Streicheleinheiten und Futter. Gut besucht sind ebenfalls die beiden Bühnen in der Beckergrube. Vor dem Zaubertheater freuen sich viele Kinder über „den gefährlichsten Karten-Trick der Welt“, während wenige Meter weiter die Puppenbühne von Kolk 17 ihr vielfältiges Programm präsentiert.
Derweil sind auf dem bunt bestuhlten Markt alle Liegestühle belegt als die Lübecker Band „Lerm mit E“ ihren deutschsprachigen Indie-Pop zu Gehör bringt. Dahinter werden alternativ noch diverse Fahrräder repariert und schon mal ein frisches Bierchen gezischt.
Zurück an der Untertrave wird der Publikumsverkehr so langsam etwas enger, weil die beiden Bühnen an der Fußgängerbrücke und am Drehbrückenplatz locken. Als erstes Highlight sorgt die Hamburger Indie-Band „Coast Apple“ für Stimmung, während ein DJ am Superkunst-Bühnchen mit viel Seifenblasen-Gebläse zum Zappeln auflegt. Gegen Abend kommt dann am Drehbrückenplatz mit Ska von „daSkartell“ und dem Geheim-Konzert von Techno-Ikone und DJ-Altmeister Westbam noch einmal richtig Party-Laune auf und es darf getanzt und geraved werden.
Die Grundlage für ein erfolgreiches Hansekulturfestival ist gelungen - wenn dann das Wetter weiterhin mit milden Temperaturen und ohne Regen mitspielt.
Fotos: (c) Holger Kistenmacher