Ursprünglich ist das SHMF vor gut dreißig Jahren einmal rein klassisch angelegt worden, wird seit einigen Jahren aber mehr und mehr auch um nicht-klassische Künstler an neuen außergewöhnlichen "Nebenschauplätzen" erweitert. Dazu zählt 2017 der Auftritt der singenden Liedermacherin Anna Depenbusch in der Lübecker Kulturwerft Gollan.
Ein großer Bus steht draußen vor der Tür an der Straße. Wir sind in einem großen Saal mit Holzbalken, Bänken und Tischen aus Holz, minimalistischer Beleuchtung.
Verschlafen. Zu dumm! Katzenwäsche, kleines Frühstück, kaum Proviant gepackt und ab zum Bahnhof. Kleine Kämpfe mit Fahrrad, Fahrkartenautomat, Fernreisenden. Zum Glück entspannende Zugfahrt nach Kiel und zu früh da. Zeit für einen Kakao ... Und hier soll gleich gesungen werden? Wo genau? Es ist noch nichts zu sehen.
Wenn man den Sommer hier im verregneten Lübeck verbracht hat, mit Fernweh und Sonnendurst, oder wenn man gerade zurückgekehrt ist und am liebsten gleich wieder losfahren möchte, dann kann man an diesem Abend auf Reisen gehen.
„In Hamburg regnet es Konfetti“, stand auf einem Schild geschrieben. Die Realität war zwar ein bisschen anders, doch tat das nichts zur Sache. Von Donnerstag bis Sonntag kamen Musik- und Kunstfreunde nach Hamburg Wilhelmsburg angereist, um den rund 130 internationalen Bands und DJs zu lauschen, zu tanzen und die Atmosphäre auf dem wunderschön dekorierten Gelände zu genießen.
Beim SHMF in der Lübecker MuK treffen mit der attraktiven, rundum scharf aufgemachten jungen Chinesin Yuja Wang und einem der ältesten Sinfonie-Orchester zwei Welten aufeinander, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Die Kluft zwischen ihnen ist nicht nur äußerlich sichtbar, sondern auch hörbar innerlich.
Spielen Sie gern? Ich meine nicht im Spielcasino, ich meine auch nicht Tennis oder Fußball. Ich meine Spiele, wie wir sie als Kinder gespielt haben, Spiele mit Überraschungseffekt, Spiele, bei denen man etwas Neues erschafft.