Bei Aldi liegen die Lebkuchen und Spekulatius schon seit September im Regal. Jetzt Ende Oktober ist also Weihnachten nicht mehr weit. Zeit, sich Gedanken zu machen, was man seinen Liebsten unter den Weihnachtsbaum legt. Ich als alte Leseratte und Freund der Fotografie empfehle deshalb diesmal einen schönen Bildband oder ein schräges Reisebuch der besonderen Art.
In unserer Medienlandschaft – bzw. gehen wir doch gleich auf die verschiedenen Krimiserien im Fernsehen ein – gibt es diverse Klischees oder, der Einfachheit halber, gibt es viele Irrtümer über rechtsmedizinische Themen. Autopsie, Obduktion, Gerichtsmediziner, Forensik und vieles mehr an Fachbegriffen, derer sich Drehbuchautoren und Regisseure recht frei bedienen.
Die Kreuzzüge sind immer wieder Thema von historischen Romanen. Im Gleichklang fallen dann Namen und Orte wie zum Beispiel: König Richard Löwenherz, Saladin, Jerusalem, der Heilige Gral usw. Nach mehreren verlustreichen Kreuzzügen, die faktisch als verloren und unsinnig feststehen, waren die Königshäuser Europas, der Adel und die einfachen Ritter eher unmotiviert, noch einmal das Kreuz zu nehmen und nach der Maxime „Gott will es so“ gen Jerusalem zu reisen.
Christoph Lode hat unter seinem Pseudonym „Daniel Wolf“ den dritten Teil um die Kaufmannsfamilie Fleury veröffentlicht. Nach Das Salz der Erde und Das Licht der Welt steht die Familie der Fleurys im Mittelpunkt der Handlung. In der dritten Generation, im Jahre des Herren 1260, steht es schlecht um das Familienunternehmen.
Heute möchte ich euch meine momentanen Buch-Favoriten vorstellen, die in den Urlaubskoffer zu packen es sich lohnt oder die man genüsslich schmökernd auf Balkonien lesen sollte. Mein erster Tipp war die Überraschung der Saison und steht schon seit Monaten auf den Bestsellerlisten: Der goldene Handschuh von Heinz Strunk. Eigentlich kennt man den Hamburger Szenestar Strunk als Humoristen, Moderator, Musiker und Autoren von so amüsanten Büchern wie Fleisch ist mein Gemüse. Jetzt hat er sich aber an ein ernsthaftes Thema gewagt und recherchierte im Falle des Frauenmörders Fritz Honka.
Die Autorin Antonia Hodgson hat mit ihrem Erstlingswerk Das Teufelsloch im Genre „Historischer Roman“ den Spalt zu einem neuen Schauplatz ein wenig geöffnet. Das Setting bildet eine kleine, in sich geschlossene Welt, keine Stadt mit einer bekannten Infrastruktur, kein Landkreis mit herkömmlicher Vegetation – nein, die Bühne der Handlung ist ein berüchtigtes englisches Schuldgefängnis in London im Jahre 1727: "The Marshalsea".
Justitia ist die Personifikation der Gerechtigkeit. In der Vergangenheit wurde sie auch als strafende, rächende Gerechtigkeit gedeutet. In Kunst und Literatur steht sie als Sinnbild des Rechtswesens. Die Justiz – Rechtsanwalt, Staatsanwalt, Schöffen und Richter – ist ein hochkomplexer Apparat unseres Rechtssystems. Doch letztlich ist sie kein perfektes Instrument gegen das Unrecht. Der Faktor Mensch und dessen unnachahmliches Talent, Fehler zu produzieren, kann für den Angeklagten dramatische Konsequenzen bedeuten.
Auftragsmörder – Attentäter – Killer, genau darum geht es in dem gerade veröffentlichten neuen Thriller von Gregg Hurwitz mit dem Titel Orphan X. Die Hauptfigur Evan Smoak wurde zusammen mit anderen Kindern in einem Regierungsprojekt als Auftragsmörder ausgebildet. Über Jahre hinweg wurden die jungen Killer mit einem effektiven Ausbildungsprogramm zu einem effizienten und tödlichen Mörder geformt.
Irgendwie scheint dieses Jahr bitter zu werden. Die Einschläge kommen näher. Erst stirbt Lemmy Kilmister von Motörhead, dann David Bowie und zuletzt auch noch Prince. „Falls es da oben einen Gott gibt, stellt der sich momentan eine ziemlich geile Band zusammen“, meinte dazu Komikerin Carolin Kebekus, dass gleich drei Helden der Popularmusik der letzten Jahrzehnte verstorben sind. Wer jetzt noch einmal posthum in Bildern von David Bowie aus der Anfangszeit seiner Karriere schwelgen möchte, dem kann ich wärmsten den wunderbaren Bildband von Mick Rock, dem „Mann, der die 70er-Jahre fotografierte", empfehlen.
Nach Der Jungfrauenmacher von Derek Meister erscheint nun im Verlag Blanvalet der zweite Teil der Thriller aus der neuen Reihe Die Sandwitwe. Die Handlung spielt nur wenige Monate nach den Ereignissen des ersten Teils und schließt unmittelbar an die letzten Serienmorde an, die sich in Valandsiel ereignet haben.