Es ist wieder soweit, wir dürfen uns auf die zusätzliche Jahreszeit in Lübeck freuen: Die Nordischen Filmtage stehen wieder an. In diesem Jahr wird es schon zum 64. Mal ein volles und vielseitiges Programm für alle Film- und Kulturliebhaber geben. Vom 2. bis 6. November wird Lübeck zum Zentrum für den nordischen und baltischen Film.
„80 Prozent der Deutschen sind pessimistisch und haben schlechte Laune – wir haben das Gegenmittel!“ Damit lädt Thomas Hailer, Künstlerischer Leiter der Filmtage, zum diesjährigen Highlight im Lübecker Kulturkalender ein. Das Team der Nordischen Filmtage stellte am Mittwoch, 12. Oktober in ihrer Pressekonferenz die Themen und Schwerpunkte vor. Eröffnet wurde die Konferenz von Lübecks Kultur- und Bildungssenatorin Monika Frank. Angesichts der anhaltenden angespannten Lage in Politik und Gesellschaft sei das Festival ein Ort des Entdeckens und Auftankens, so Monika Frank: „Kraft und Kreativität, das kann uns solch ein Festival bieten.“ Und es wird wieder viel im Angebot sein. Sehr viel!
173 Filme in 212 öffentlichen Vorstellungen, dazu ein ergänzendes Programm über die Stadt verteilt. Spielfilme und Dokus aus Skandinavien und dem Baltikum, dazu Serien, die Retrospektive, Kinder- und Jugendfilme, die Hommage sowie die Kurzfilme – alle Sektionen warten wieder mit einem ausgesuchten Angebot auf. Neu ist die Sektion „Immersion 360°“ im Infinity Dome auf dem Klingenberg. In dem mobilen Fulldome mit einem Außendurchmesser von 20 Metern werden 16 Filme und künstlerische Arbeiten gezeigt. „Dafür gibt es nicht so viele Tickets, da muss man schnell sein“, so der Tipp von Thomas Hailer. Nicht zu vergessen auch der Blick auf den norddeutschen Film in der Sektion Filmforum, dort werden 36 Produktionen zu sehen sein. Mehr als 70 Prozent des Programms werden deutschlandweit ab dem 2. November als Stream zur Verfügung sein.
Der Ehrenpreis der Nordischen Filmtage wird in diesem Jahr an den isländischen Regisseur Fridrik Thor Fridriksson verliehen. Fünf seiner Werke werden in der Hommage zu sehen sein, darunter auch der wunderbare Film „Children of Nature“ aus dem Jahr 1991.
Neu ist in diesem Jahr, dass der Publikumspreis der Lübecker Nachrichten nicht mehr von dem Kinopublikum per Abstimmung gewählt wird, sondern durch eine siebenköpfige Zuschauer-Jury. Deren Mitglieder sind zwischen 24 und 84 Jahre alt. Die Lübecker Nachrichten hatten im September dazu aufgerufen, sich für die Mitarbeit in der Jury zu bewerben. Der Publikumspreis der Lübecker Nachrichten wird in diesem Jahr zum 44. Mal vergeben, er ist der älteste Preis, der auf den Filmtagen vergeben wird.
„Gruselnacht“. Und Max Schreck wird wieder im Salzspeicher zu sein – per Installation. So kann man ab dem 28. Oktober abendlich ab 19 Uhr gespannt sein, wann und wo das Licht angeht und der unheimliche Graf aus dem Fenster blickt.
Eine besondere Aktion der Stadtbibliothek ergänzt das Spektrum der Filmtage. „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“, der Klassiker von Friedrich Wilhelm Murnau, wird 100 Jahre alt. Einige Szenen mit dem legendären Max Schreck als Vampir Graf Orlok wurden damals auch in Lübeck gedreht, unter anderem in den Salzspeichern unweit des Holstentors. Anlässlich dieses Jubiläums veranstaltet die Bibliothek am 28. Oktober um 21 Uhr eine Nosferatu-Sondervorführung mit Live-Musik, im Rahmen derDas Programm der 64. Nordischen Filmtage (2. - 6. November 2022) ist bereits online: www.nordische-filmtage.de