Chin Meyer, Foto: Hildegard Przybyla

REICHmacher - Der Finanzkabarettist und Improvisationskünstler Chin Meyer therapierte Travemünde

Deutschlands berühmtester Steuerfahnder begeisterte kürzlich rund 120 Gäste im Travemünder Kulturbahnhof. Er konnte nicht nur einem Markus Lanz im ZDF-Spätabendprogramm die Finanzblase erklären, sondern auch die gesammelten Leiden der Travemünder im wagnerischen Opernstil improvisierend besingen.

Mittels interaktiver Publikumsbefragung ermittelte er die örtlichen Probleme, wie zum Beispiel: missliebige Zugehörigkeit zur Stadt Lübeck, Wildschweine, Wildschweine im Lübecker Rathaus, kein Schwimmbad, Überalterung des Ortes etc. und fasste dies dann episch ausladend im Sing-Sang-Sprechgesang frei nach Richard Wagner zusammen. Dies war der krönende Höhepunkt des Abends und wurde nach mehr als zwei-stündiger Bespaßung laut und kräftig beklatscht.

Im Show-Programm selbst schlüpfte Chin Meyer abwechselnd immer wieder in seine alte berühmt-berüchtigte Rolle als Steuerfahnder Siegmund von Treibel. Natürlich hat er auch das Finanzwunder des wundersam kursierenden 100-€-Scheins gebracht, der mehr als zehn Mal die Schulden des jeweiligen Überbringers löschte und abschließend unversehrt dem ersten Geber ungekürzt zurück gegeben werden konnte, ohne dass auch nur einer der zehn Zahler selbst etwas aufgewendet hätte.

Über das REICHmachen selbst ließ Chin Meyer das Publikum schriftliche Vorschläge formulieren, was aber im Thema nicht wirklich weiterführte. Unter den Vorschlägen befanden sich solche Äußerungen wie: ausbruchsicherer Käfig in Pansdorf, oder: Glück und Zufriedenheit in der Familie, was ja an sich immer eine gute Grundlage wäre.

Als multitalentierter Allround-Komiker gab er dazu rundum ein ganzes Potpourri seiner skurrilen Alltagswitze zum Besten und unterhielt das Publikum über fast drei Stunden in äußerst kurzweiliger Weise. Den Travemündern wird er als einer der ihren in bester Erinnerung bleiben.


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