Wolfgang Haffner und Band in der Lübecker MuK; Foto: (c) Hildegard Przybyla

MuK Lübeck
Wolfgang Haffner, der unschlagbare Jazz-Schlagzeuger

Mit seiner neu formierten ´All Star Band´ kommt Wolfgang Haffner auch in der Lübecker MuK vorbei und stellt sein neuestes Album ´Life Rhythm´ vor. Es ist ein denkwürdiges Quintett mit dem ´Rising Star´ Simon Osländer am Keyboard und Synthesizer, dem gefeierten Berliner Trompeter Sebastian Studnitzky sowie Thomas Stieger am Bass und dem Finnen Arto Mäkeläs an der Akustikgitarre.

Der Bandleader bestimmt aus der Mitte der Bühne heraus den Rhythmus und Gesamtklang mit seiner Schlagzeugsammlung. Das Keyboard zu seiner Rechten steht ihm in nichts nach. Mit Simon Osländer tritt Wolfgang Haffner immer wieder in einen ausgiebigen Dialog. Wesentlich ruhiger und versteckt hinter Bass und Gitarre wirkt der Trompeter Sebastian Studnitzky mit sphärisch gehauchten Klängen. Bass und Gitarre runden den Sound meisterhaft ab. 

Foto: (c) Hildegard PrzybylaFoto: (c) Hildegard Przybyla

Vorgestellt werden zahlreiche Songs aus dem neuen Album. Beginnend mit dem Titelsong Rhythmus des Lebens, ´Life Rhythm´, lässt die Band mit leicht groovendem Trommeln eine zarte Melodie durchschimmern. Es folgen weitere Song-haft kompakte Stücke, in denen das Schlagzeugspiel zwar dominiert, aber nie krachend zur Schau gestellt wird, mal ganz reduziert mit Besen wie im Stück ´Balance´, mal poppig wie in ´Joy of Life´ dann wieder filigran mit zurückhaltender Elektronik und Percussion in ´Eternity´ oder minimalistisch entrückt bis kurz vor Stille in ´Silence and Sound´. Jede Kombination lässt für sich eine klangschöne Atmosphäre entstehen.

Foto: (c) Hildegard PrzybylaFoto: (c) Hildegard PrzybylaWährend Haffner den übrigen Bandmitgliedern zwischendurch eine kurze Pause gönnt, lässt er sein inneres Kind zu kleinen quietschenden Spielzeughämmern greifen und virtuos an Knien und Kopf intonieren. Auch andere kleine Schlaginstrumente kommen abwechselnd auf die Bühne und werden spielerisch vom großen Meister in seinen persönlichen Takt gebracht.

Trompete, Keyboard und Gitarren treten abwechselnd ebenfalls mit einigen Soli hervor und bekommen vom Publikum spontanen Applaus. Für einen besonderen Moment setzt sich die Band eng zusammen auf die Bühne und musiziert selbstvergessen fröhlich vor sich hin, der Keyboarder auf dem Cajon, Haffner an der kleinen Schlitztrommel, begleitet von sensiblen Trompeten- und Gitarrentönen.

Die Wärme und Kraft der Musik überträgt sich auf das Publikum. Mit der letzten Zugabe zeigt die Band noch einmal stilsicher die virtuosen wie auch stilleren Möglichkeiten ihrer Instrumente. Sie verabschiedet sich mit dem Song ´Music was my first love´.


Fotos: (c) Hildegard Przybyla


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