Carver, Kerouac, Dylan & Springsteen
On the road-Sein in Amerika – derzeit nur in Gedanken

Sobald ich irgendwo das Wort Roadmovie höre oder lese, horche ich auf. Dieses Wort verbindet alles, was mich tief berührt.

Es verspricht eine Story vom Unterwegssein, vom Suchen, von Begegnungen und vielleicht auch vom Finden. Es verspricht die Bilder, die ich liebe: weite Landschaften, Städte im Morgengrauen, Menschen auf ihren individuellen Wegen, Züge, Autos. Es verspricht die dazu gehörige Musik. Es verspricht die Emotionen, die ich liebe und die mich lebendig halten. Es verspricht nie zu erfüllende Motivation und Energie spendende Sehnsüchte. Und es verspricht eine Lebenseinstellung.

Derzeit ist es mir persönlich unmöglich, eine tatsächliche Reise in die Staaten anzudenken oder anzugehen. Aber dafür umso mehr in Gedanken! Ich denke an Jack Kerouac, der unermüdlich zu den Klängen des wilden Bebop-Jazz' durch Amerika reiste. Ich denke an „Into the wild“, den Film einer Reise in die Einsamkeit - zu der wunderbaren Musik von Eddie Vedder.

„Der große Trip – Wild“ entlang der Westküste der Staaten von Mexiko bis Kanada. „The Way - Dein Weg“ auf dem Jakobsweg in Spanien. „Born to be wild“, die Musik von Steppenwolf zum Klassiker „Easy Rider“, dem Kultfilm aus den 60er Jahren. Eine Fortsetzung des Bildungsromans der deutschen Klassik und Romantik - Goethes „Wilhelm Meister“ lässt grüßen.



„On the road to find out“ sang Cat Stevens Anfang der 70er Jahre. Raymond Carvers sehr prägnante Geschichten, die einen Roadtrip quer durch die amerikanischen Befindlichkeiten der 70er und 80er Jahre darstellen. Simon & Garfunkels Song „Amerika“. Bob Dylan und Woody Guthrie, die ihre Figuren als Hobos auf den Eisenbahnen Amerikas reisen lassen.

Tom Sawyer und Huckleberry Finn, die den Mississippi befahren. Tom Cruise und Dustin Hoffmann sind in „Rain Man“ unterwegs, quer durchs Land, von Cincinnati, Ohio bis nach Kalifornien. Und immer wieder der Urvater des modernen Roadmovies, Jack Kerouac, der von 1948 bis zur endlichen Veröffentlichung im Jahr 1957 an seinem Buch „On the Road“ arbeitete. Das Wolfgang Niedecken mit seiner Band BAP 2008 als „Wat für e' Booch!“ besungen hat und das 2012 dann doch noch verfilmt wurde.

Musik, die Route 66 – atemloses On the road-Sein. Das so vieles in uns anklingen lässt.

Dazu ein Veranstaltungstipp: Am Freitag, den 14. September 2018 um 20.00 Uhr unternehmen wir im Kulturcafé Sofa eine Reise in Gedanken nach Amerika. Infos: On the road in America - Amerikaabend mit Texten und Livemusik

Wolfgang Bremer
Wolfgang Bremer
Wolfgang Bremer, Jahrgang 1959, Autor, Vortragskleinkünstler und Personalmanager, empfindet die 70er Jahre als ausgesprochen prägend für sich und seine Generation. Weiterer Schwerpunkt: gestaltet Abende über die 20er Jahre (Kästner, Tucholsky, Fallada, Mühsam, Ringelnatz)

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