Nach 7 langen Jahren Wartezeit können die Besucher endlich das Museum mit der neuen Dauerausstellung besuchen.

Spielen, Forschen und Bewahren unter einem Dach
KOLK 17 öffnet die Türen des Museums

Die neuen Museumsräume und die neue Dauerausstellung "Figurentheater – Spiel des Lebens" sind ab sofort für alle Besucher geöffnet. Ob Handpuppe, Marionette oder Tierfigur – im neuen Museum des KOLK 17 Figurentheater & Museum in Lübeck erwacht das Figurentheater in all seiner Vielfalt zu neuem Leben. Die Ausstellung lädt zum Staunen, Ausprobieren und Mitspielen ein – und entfacht die uralte Faszination für das Spiel mit der Figur auf zeitgemäße Weise neu.

Was bedeutet Figurentheater eigentlich? Wo beginnt es und wo endet es? Die Kunst des Figurentheaters entspringt der menschlichen Lust, Objekten Leben einzuhauchen.

Marionetten-Original und virtuelle Marionette in Aktion, Foto: Oliver KönigMarionetten-Original und virtuelle Marionette in Aktion, Foto: Oliver König

Eröffnungsausstellung: Figurentheater – Spiel des Lebens

Die Ausstellung geht der Frage nach, was uns Menschen dazu bewegt, Figuren Leben einzuhauchen – in unterschiedlichsten Kulturen, Zeiten und Ausdrucksformen. Aus der Fülle der Sammlung von 20.000 Objekten werden vier konkrete Fallstudien zu verschiedenen Spielformen präsentiert. Für die Dramaturgie der Ausstellungsräume werden die Erfahrungen aus der konkreten Theaterarbeit genutzt. KOLK 17 ist ein Ort der Begegnung – nicht nur bei den Theateraufführungen, sondern auch in den Ausstellungsräumen. Von Künstler:innen gestaltete Spielstationen ermöglichen das selbstbestimmte Ausprobieren und Erleben von Figurentheaterspiel. Basis für die Ausstellungen ist wissenschaftliche Forschung an der Sammlung. An der Ausstellung wurde mit gemischten Teams von Theaterpraktiker:innen und Wissenschaftler:innen gearbeitet.

Präsentiert werden in vier Ausstellungsräumen sowie einem mit Gästen kuratierten Schaudepot über 400 Exponate aus 21 Ländern und 13 internationale Spielformen, darunter:

Fadenmarionetten
Stangenmarionetten
Schattentheater
Stab- und Stockfiguren
Chinesische Eisenstabfiguren
Vietnamesisches Wasserfigurentheater
Japanisches Bunraku
Handpuppen, Flachfiguren, mechanisches Theater u. v. m.

Raum mit Figuren aus Mali, Foto: Oliver KönigRaum mit Figuren aus Mali, Foto: Oliver König

„Die wichtigste Aufgabe beim Gestalten der Museumsräume war die zeitgemäße Sammlungspräsentation und das Entwerfen innovativer Ausstellungsformate im kulturellen Kontext. Unsere Leitidee für KOLK 17 ist es, Wissen spielerisch zu vermitteln, barrierearm und mit viel Raum für Neugier“, erklärt Korkut Demirag (Gründer Demirag Architekten).

Sorgfältige Restaurierung – Bewahrung für die Zukunft

Im Zuge der Vorbereitungen wurden bereits über 100 Figuren und Objekte restauriert – teils in mehrtägiger, teils in monatelanger Arbeit. Figuren gehören zu den anspruchsvollsten Museumsobjekten, da sie fast immer aus Materialmischungen bestehen – häufig kombiniert aus Holz, Textilien, Metallen sowie organischen oder vergänglichen Materialien wie Haaren, Tierbälgen, Gräsern, Bast, Schaumstoffen oder Kunststoffen. Jeder Restaurierungsschritt erfordert daher individuelle Lösungen und größte Sorgfalt – sowohl im Umgang mit der Substanz als auch im Respekt gegenüber der Geschichte und Herkunft der Figur.

Barocke Hängung und Multimedia, Foto: Oliver KönigBarocke Hängung und Multimedia, Foto: Oliver König

„KOLK 17 ist mehr als ein Museum – es ist ein lebendiger Ort, an dem Geschichten durch Figuren zum Leben erweckt werden. Jede Marionette, jede Schattenfigur erzählt von menschlichen Gefühlen, Träumen und Kulturen. Gemeinsam mit Expert:innen und Menschen aus der Stadtgesellschaft erzählen wir die Geschichten hinter den Figuren“, erklärt Dr. Antonia Napp (Museumsdirektorin KOLK 17).

„Seit über 100 Jahren fördert die Possehl-Stiftung in Lübeck alles Gute und Schöne. Mit unserer Tochtergesellschaft KOLK 17 Figurentheater & Museum ist uns das in einzigartiger Weise gelungen. Ein geschichtsträchtiger Ort, dem neues Leben geschenkt wurde, der Weltkulturerbe bewahrt und das Publikum mit allen Facetten des internationalen Figurenspiels anziehen wird,“ so Prof. Dr. Wolfgang Sandberger (Vorsitzender des Vorstandes der Possehl-Stiftung).

Foto: Oliver KönigFoto: Oliver König

KOLK 17 ist ein Ort zum Erleben, Entdecken und Staunen – sowohl inhaltlich als auch architektonisch: Das Museum befindet sich im historischen Giebelhaus Kolk 20/22. Nach vollständiger Entkernung in den 1980er-Jahren blieben nur die denkmalgeschützten Außenmauern erhalten. Heute beherbergt die Hülle ein innovatives Haus-im-Haus-Konzept – ein monolithischer Neubau mit vier übereinanderliegenden, modernen Ausstellungsräumen. Zwei Kaskadentreppen in Form einer Doppelhelix verbinden die Ebenen. Eine architektonische Lösung, die in der Geschichte des Museumsbaus als einzigartig gilt und von Konermann Siegmund Architekten Lübeck entworfen wurde.

Entdecken Sie die neue Ausstellung: „Figurentheater – Spiel des Lebens“ ab dem 29. Juni 2025! Lassen Sie sich überraschen, berühren und inspirieren – von der Magie, die entsteht, wenn scheinbar Lebloses plötzlich eine Seele bekommt!

Öffnungszeiten des Museums:
Mo. Ruhetag
Di. bis Do. 9-13, Fr. 14-15, Sa.14-17, So.10-17

Weitere Infos unter www.kolk17.de


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