Erna König, Foto: Oliver König

„Corona, Du schaffst mich nicht!“

Kaum hatte mein Sohn das in Travemünde gelesen,
sagte er: „Das spricht Dir ganz aus dem Wesen.“
Und als er begann, mich dort abzulichten,
entstand mein Wunsch, mehr zu berichten.

Nach Travemünde fahr´n wir, um Sauerstoff zu tanken;
denn zu Hause entstehen oft dunkle Gedanken;
Maske und Abstand werden dabei nicht vergessen –
wir genießen das Meer und vitaminreiches Essen.

Mein Credo: „Das halbe Leben ist Bewegung“,
hält die doch den Geist und den Körper in Schwung.
Dazu viel trinken: Brunnen und frische Säfte...
denn das stärkt Nieren und Abwehrkräfte!

Die Zeit erweckt in mir viele Erinnerungen
an den zweiten Weltkrieg und seine Entbehrungen:
Die Menschen verloren ihr Leben in aller Welt,
ihr Hab und ihr Gut, ihr Haus, Hof und Geld.

Wir brauchten damals viel Kreativität;
auch heut ist´s dafür bestimmt nicht zu spät:
Ich strickte aus Zuckersackgarn Kleidungsstücke -
mein Mann füllte damit die Einkommenslücke.

Nach Kriegsende ging neue Währung ins Land:
Als Vorschuss gab´s 60 D-Mark auf die Hand.
Wie Phönix aus der Asche gab´s wieder jede Ware.
Ich hoffe, Corona währt nicht auch für 4 Jahre…

 

Erna König (97) in Travemünde, Foto: Jens KönigErna König (97) in Travemünde, Foto: Jens König


Kommentare  

# RE: „Corona, Du schaffst mich nicht!“Schmidt Christina (25.09.2020, 21:04)
Tolles Gedicht, ja mit frischer Luft, gesunder Ernährung und Humor betreibt man die beste Prävention gegen Corona. Ich bewundere Erna König, die als Hochrisiko-Person sich nicht unterkriegen lässt und mit einem Zurechtrücken der Ängste zeigt, dass es weit größere Bedrohungen in unserem Leben gab und gibt. Danke für die mutmachenden Gedanken!

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