Haben die hohen Herren da oben überhaupt davon gehört,

dass Lübeck mit dem Schulgarten ein besonderes Kleinod hat?

Der soll nun veräußert werden, ich bin empört!

 

Vor 100 Jahren erblickte der Garten das Licht der Welt 

und im gleichen Jahr wurde auch Willy Brandt geboren. 

Ein Jahr später war Krieg, da wurde er bestellt.

 

Sicher ist der Garten einst für Schüler zur Erbauung erkoren.

Der erste Blick in den Garten gibt mir schon Kraft und lässt mein Herz beglücken.
Und Goethe sagt: Wäre nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken.

 

Gleich empfangen uns Blumen schön bunt und strahlend,

darunter entdecke ich meine Lieblingsblume, die Sonnenwende.

Ein Maler würde gleich beginnen zu malen 

und meine Bewunderung findet kaum ein Ende.

 

Von weitem winkt ein Laubengang aus vielen schlanken Linden.

Der lädt mich in seinem Schatten zum Verweilen ein.

In der Krone kann sich das Laub mit den Ästen verbinden.

Darunter ist es angenehm kühl, hier mag ich gerne sein.

 

Weiter geht`s zu einem Brunnen mit Goldfischen fein,

umrahmt von Bänken, Büschen und Bäumen.

Diese Idylle lädt wieder zum Sitzen ein, 

aber ich will weiterschauen und nicht nur träumen.

 

Nun zieht mich ein Steingarten in seinen Bann.

Zwischen großen Findlingen gedeihen robuste Pflanzen.

Dazwischen ist eine Treppe, die man besteigen kann.

Nur für Kinder ist es kein Ort zum Hüpfen und Tanzen.

 

Und weiter spüre ich etwas Köstliches in der Luft.

Es verströmt der üppige, wertvolle Kräutergarten.

Jede Pflanze verstreut ihren eigenen besonderen Duft.

Auch ich hatte einst als Hobby wohl 25 Arten.

 

Mich erfreut noch eine naturbelassene Wiese,

und ein großes Stück Land ist mit Gemüse bebaut.

Irgendwo steht ein Mammutbaum, ein gewaltiger Riese.

All dieses Schöne ist mir schon seit vielen Jahren vertraut.

 

Zum Schluss möchte ich noch an alle appellieren,

an Liebhaber, Lehrer und Schüler, denn ich weiß,

ein jeder kann für seinen Erhalt plädieren,

dann schließt sich der Kreis.