Foto: (c) Maximilian Busch

MHL-Studierende präsentieren gesamtes Klaviersolowerk
„Maurice Ravel zum Geburtstag“

Zum 150. Geburtstag des Komponisten Maurice Ravel lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) erneut zu einem großen Klavierprojekt ein: Unter dem Motto „Maurice Ravel zum Geburtstag“ präsentieren am Samstag, 17. Mai 2025 Studierende der Klavier- und Musiktheorieklassen ab 17 Uhr im Großen Saal der MHL sämtliche Klaviersolowerke des berühmten Komponisten in Wort und Ton.

Zwölf Studierende der MHL-Klavierklassen von Manfred Aust, Konstanze Eickhorst, Konrad Elser und Florian Uhlig haben sich intensiv mit der Musik Ravels auseinandergesetzt und in einer Masterclass mit dem Ravel-Spezialisten Prof. Jacques Rouvier an Interpretation und Technik der Werke gefeilt, die enorme Ansprüche an das technische, klangliche und intellektuelle Vermögen der jungen Interpreten stellt. Studierende der Musiktheorieklassen moderieren das anspruchsvolle Programm und vertiefen damit das Hören und Verstehen der Werke.

Ravels Klaviersolowerk passt auf gerade einmal zwei CD’s. Ravel wollte sich offensichtlich nicht wiederholen, stattdessen mit jedem Werk Unübertreffliches erschaffen. Schnell, zart aufblitzend – oftmals am Rand des Hörbaren andererseits wieder von zupackender Kraft erklingen seine dem Impressionismus zugeordneten Werke. „Er schreibt keine Musik, er malt mit Tönen“, schwärmte Igor Strawinsky.

Yurika Kimura, Foto: (c) MHLYurika Kimura, Foto: (c) MHL

Jia-Yuan Chong und Min Jun Lee  bringen Ravels fünfteiligen Zyklus „Miroirs“ („Spiegelbilder“) zu Gehör, an denen er als junger Komponist schrieb und die er 1905 mit reicher und neuer Harmonik herausbrachte sowie das hochvirtuose Triptychon „Gaspard de la nuit“ mit dem Ravel drei schaurig-groteske Gedichte des französischen Dichters Aloysius Bertrand vertonte – im Konzert präsentiert von Anna Horinouchi und der Possehl-Musikpreisträgerin Yurika Kimura. Auch die berühmte Suite „Le Tombeau de Couperin“ ist zu hören, gespielt von Sirui Tang und Tingchen Liu, die Ravel nicht nur dem berühmten Komponisten und Organisten Francois Couperin, sondern auch seinen im Weltkrieg gefallenen Freunden widmete.

Yiran Wang, Foto: (c) MHLYiran Wang, Foto: (c) MHL

Maria Chechulina präsentiert die „Pavane pour une infante défunte“ („Pavane für eine verstorbene Prinzessin“) und Delia von Bechtholdsheim den bedeutenden Walzerzyklus „Valses nobles et sentimentales“, den zahlreiche große Pianisten des 20. Jahrhunderts in ihr Repertoire aufnahmen und den Ravel sogar selber einspielte. Der junge MHL-Pianist Julius Paul präsentiert unter anderem die „Sérénade grotesque“ und sagt dazu: „Meine im Konzert vorgestellten Stücke sehe ich als Miniaturen, die die Vielfalt des Klavierwerks von Ravel widerspiegeln: Verträumt bis rebellisch, freundlich bis buchstäblich grotesk − und immer dabei ist eine durchweg spürbare Affinität für das Tänzerische.“ Weitere Ausführende der internationalen MHL-Klavierklassen sind Jia-Yuan Chong, Rizal Liannto Pranoto, Suyeun Song und Yiran Wang. Die Moderation übernehmen die Musiktheorie-Studierenden Jiwoo Suk, David Voncken und Chris Wagner aus den Klassen von Prof. Oliver Korte und Prof. Sascha Lino Lemke.

Julius Paul, Foto: (c) MHLJulius Paul, Foto: (c) MHL

Ravel kommt 1875 in Ciboure, einem kleinen Fischerdorf im Süden Frankreichs zur Welt. Mit gerade einmal 16 Jahren wird er am Pariser Konservatorium aufgenommen, wo er sich als Schüler von Gabriel Fauré auch dem Komponieren widmet. Doch Ravel stößt bald an die Grenzen der traditionellen Musiktheorie: Seine Werke finden wenig Anklang bei den konservativen Dozenten seiner Zeit, so bewirbt er sich mehrfach um den prestigeträchtigen „Prix de Rome“ und soll ihn doch nie gewinnen. Das Konzert gibt einen spannenden Einblick in das Schaffen eines Ausnahme-Komponisten, der mit seinen Werken neue Klangwelten erschuf und einen Meilenstein für die Musikwelt setzte.

Das Konzert am Samstag, 17. Mai in der Musikhochschule Lübeck (Großer Saal) beginnt um 17 Uhr und dauert inklusive zwei Pausen gut drei Stunden. Am Sonntag, 18. Mai werden die Klavierwerke um 16 Uhr noch einmal im Ballsaal des Atlantic Grand Hotel Travemünde im Rahmen des „Atlantic Schulmusikfestival“ zu hören sein. Eintrittskarten sind für 14 Euro und 19 Euro (ermäßigt 8 Euro und 12 Euro) unter www.mh-lubeck.de sowie für 10 Euro unter www.atlantic-hotels.de erhältlich.


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