Alkmini Laucke, Foto: Chris W. Braunschweiger

Alkmini Laucke

Sie hat das Grenzenüberwindende nicht nur in der Stimme, sondern auch im Blut: Alkmini Laucke wurde in Frankfurt am Main geboren, und zwar als einzige Tochter einer griechischen Mutter und eines deutschen Vaters. Obwohl sie in Braunschweig aufwuchs und dort auch heute noch aktiv ist, knüpfte sie enge Bande zu ihrer Familie auf Korfu. So nimmt es nicht wunder, dass sie sich auch in ihrer Leidenschaft nicht einengen lässt: dem Gesang.

Dabei näherte sie sich dieser Darbietungsform auf Umwegen. Zwar hegte Alkmini Laucke schon als Kind den großen Traum, Opernsängerin zu werden, doch hatten ihre Eltern etwas anderes mit ihr vor: Sie schickten sie zunächst zur Ballettausbildung. Doch spürte sie im Verlauf diverser Weiterbildungen ständig, dass sie damit nicht ihrer Berufung nachkam. Sie wollte singen. Also nahm Alkmini Laucke private Gesangsstunden. Zu ihren Lehrern zählten Apostolos Stefanou, Kazuko Fujiwara, Julia Rutigliano und aktuell Milda Tubelyte.

Der Erfolg ließ nicht lang auf sich warten: Kaum ein halbes Jahr nach Beginn dieser Gesangsstudien wurde Alkmini Laucke unmittelbar nach dem Vorsingen in den Extrachor des Staatstheaters Braunschweig aufgenommen. Sie nutzte diese Gelegenheit nicht nur zum gemeinschaftlichen Singen, sondern auch dazu, sich mit dem Theaterbetrieb vertraut zu machen und ihr Repertoire zu erweitern. Das Wirken im Extra-Opernchor stellte für Alkmini Laucke zunächst eine verlässliche Komfortzone dar. Sie entwickelte mit den Jahren jedoch mehr Zutrauen in ihre eigenen Leistungen und errang Selbstsicherheit auf der Bühne. Doch sollte es dabei nicht bleiben.

Josef Ziga, Alkmini Laucke und Christian Horn, Foto: Chris W. BraunschweigerJosef Ziga, Alkmini Laucke und Christian Horn, Foto: Chris W. Braunschweiger

Also schloss sie sich 2014 mit dem Pianisten und Tenor Holger Becker zum Duo „Vorhanggucker“ zusammen und entwickelte mit ihm das solistische Bühnenprogramm „Wohin mit Oper?“. Darin persiflierten die beiden liebevoll ihre Erlebnisse vor und hinter den Kulissen des Theaters. Damit brachte Alkmini Laucke den Stein ins Rollen: Kurz darauf meldete sich Josef Ziga, Konzertmeister und Solo-Violinist des Staatsorchesters Braunschweig, bei ihr und lud sie ein, ein Kammerkonzert unter seiner Leitung gesanglich zu begleiten. Damit gab er den Startschuss für eine Karriere Alkmini Lauckes, die daraufhin Konzerte in verschiedenen musikalischen Richtungen und instrumentalen Besetzungen gab. Heute ist sie als Folge dieser Erfolge ausschließlich solistisch tätig.

Der Wohnortwechsel Alkmini Lauckes in die Hansestadt Lübeck im Jahre 2016 unterbrach in keiner Weise die Konzerte in Braunschweig und Umgebung. Die bisherige Zusammenarbeit mit Christian Horn, Bandoneonist und Kontrabassist des Staatsorchesters Braunschweig, entwickelte sich dahingehend, dass im Sommer 2018 gemeinsame Konzerte in Griechenland stattfanden.

Den Schwerpunkt für das musikalische Wirken Alkmini Lauckes stellt die Musik von Mikis Theodorakis dar: Theodorakis meets Tango. Im Spätsommer 2017 formierten sich in der Hansestadt Lübeck die griechische Pianistin Maria Gianniki und die deutsch-griechische Mezzosopranistin Alkmini Laucke zu einem Duo. Die jeweils klassisch geprägten, musikalischen Studienwege, die jahrzehntelangen Konzert- und Bühnenerfahrungen sowie die Liebe zur gemeinsamen Heimat Griechenland mündeten schließlich in die Hingabe an die Musik des griechischen Komponisten Mikis Theodorakis, dessen Kompositionen durch seine „musikalische Poetik“ die Menschen zu berühren weiß. „Wo seine Musik erklingt, macht sie die Menschen stärker und reicher.“ (Dr. Gerhard Folkerts) Beide Musikerinnen fühlen sich nunmehr reif, die von ihm vertonten Werke von Literaturnobelpreisträgern konzertant zu interpretieren.

Alkmini Laucke, Foto: Chris W. BraunschweigerAlkmini Laucke, Foto: Chris W. BraunschweigerAstor Piazzolla komponierte, ähnlich wie Theodorakis, zunächst Orchester- und Kammermusikwerke, bis er sich schließlich seiner Leidenschaft des Tango Argentino widmete und den Tango Nuevo begründete. Beide großartigen Persönlichkeiten bilden eine Brücke von der klassischen Musik direkt in das Herz der Menschen – unabhängig vom Bildungsgrad. Beiden Musikstilen dieser Komponisten liegen neben dem hohen musikalischen Anspruch, Emotionalität und Berührbarkeit zugrunde, weshalb sich Maria und Alkmini dazu entschlossen, diese in einem Konzertprogramm zu würdigen und zu gestalten.

Das Repertoire wird konstant vergrößert, inbesondere im Hinblick auf weitere namhafte griechische Komponisten. Der Einladung des griechischen Generalkonsuls Yorgos Arnaoutis in Hamburg sind Maria und Alkmini gerne nachgekommen, um dort ihr Programm vorzustellen. In Vorbereitung sind zudem Konzerte im erweiterten Ensemble (Flöte, Akkordeon) mit kammermusikalischem Charakter.

Text: Matthias Bosenick

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