Der Leitende Direktor der Städtischen Museen Freiburg, Dr. Tilmann von Stockhausen, wird Nachfolger von Prof. Dr. Hans Wißkirchen, der nach langjähriger erfolgreicher Tätigkeit zum Ende des Jahres in den Ruhestand geht.
Tilmann von Stockhausen wird seine Tätigkeit in Lübeck am 1. Oktober aufnehmen und bis Ende des Jahres gemeinsam mit Hans Wißkirchen die Leitungsübergabe gestalten. Ab dem 1. Januar 2023 übernimmt von Stockhausen dann die Position des Leitenden Direktors der LÜBECKER MUSEEN und führt gemeinsam mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Arndt Brücker den Museumsverbund.
Kultur-Senatorin Frank verkündete diese Nachricht in der heutigen Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege der Lübecker Bürgerschaft. Frau Senatorin Frank sagte: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Dr. von Stockhausen einen ausgewiesenen Museumsmanager und Wissenschaftler für die Lübecker Museen gewinnen konnten. Die vielen Bewerbungen haben gezeigt, über welchen hohen Stellenwert die Lübecker Museen deutschland- und europaweit verfügen. Mit dem Eintritt von Herrn Stockhausen erfolgt ein nahtloser Übergang in der Führung der Kulturstiftung. Somit ist nun auch die ruhestandsbedingte Neuaufstellung der Geschäftsführung abgeschlossen. Die langjährige und außerordentlich erfolgreiche Arbeit von Prof. Dr. Wißkirchen werde ich noch zu einem späteren Zeitpunkt würdigen.“
Wißkirchen selbst freute sich über die Entscheidung über seine Nachfolge: „Tilmann von Stockhausen kenne ich seit vielen Jahren aus der deutschlandweiten Zusammenarbeit der Museumsleitungen. Ich schätze seine Expertise und seine Arbeit sehr und es ist ein gutes Gefühl, die Verantwortung für die Museen an jemanden übergeben zu können, der viele Aufgabenbereiche der musealen Arbeit aus eigener Praxis kennt und der als Manager eines kommunalen Museumsverbundes sowohl mit den Herausforderungen, die das Zusammenwirken von zum Teil sehr unterschiedlichen Häusern mit sich bringt, als auch mit den Abläufen in einer städtischen Verwaltung bestens vertraut ist.“
Tilmann von Stockhausen studierte Kunstgeschichte und Geschichte in München, Manchester und Hamburg, sein Studium schloss er 1997 mit einer Promotion zur Geschichte der Berliner Gemäldegalerie bei Prof. Martin Warnke ab. Nach Stationen am Getty Research Institute in Los Angeles, den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg übernahm von Stockhausen 2008 die Position des Leitenden Direktors der Städtischen Museen Freiburg, gleichzeitig wurde er Direktor des Augustinermuseums und betreute dort den Sammlungsbestand der Skulpturen und Gemälde des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit in Freiburg standen zahlreiche Bauaufgaben, die Museumsgebäude mussten saniert und die Ausstellungen erneuert werden. Besonders wichtig war von Stockhausen die Bewahrung der Sammlungen. Hierzu konnte in Freiburg 2012 ein modernes Null-Energie-Depot für alle Museen errichtet werden. Mit der Fertigstellung des neuen Zentraldepots gelang es, auch große Bestände zu inventarisieren und zu digitalisieren.
Neben der Arbeit an den Sammlungen stand die Ausstellungsarbeit im Vordergrund. Mit Projekten wie der Schau „Franz Xaver Winterhalter. Maler im Auftrag ihrer Majestät“, die 2015 in Zusammenarbeit mit dem Houston Museum of Fine Arts entstand, oder den „Schwarzwald-Geschichten – Black Forest Stories“ im Jahr 2019 konnte sich das Augustinermuseum in den letzten Jahren einen guten Ruf als innovatives Ausstellungshaus erarbeiten. In Zusammenarbeit mit dem Museum Behnhaus Drägerhaus in Lübeck entstand 2017 die Ausstellung „Niederländische Moderne“.
Stockhausen freut sich auf die neue Aufgabe in der Hansestadt Lübeck. Mit den Lübecker Museen gab es schon in den letzten Jahren gute Kontakte. Die Hansestadt ist dem Museumsmann aus Freiburg gut vertraut, denn er ist in Lübeck aufgewachsen und hat dort 1984 am Katharineum sein Abitur gemacht. Der Freiburger Museumsdirektor hofft auch, dass zukünftig der Austausch zwischen Lübeck und Freiburg noch intensiviert werden kann, da beide Museumsverbünde ähnliche Schwerpunkte aufweisen. So zählen etwa die Ethnologischen Sammlungen in Lübeck und Freiburg zu den bedeutendsten Beständen im kommunalen Besitz.