Christine Riedel liest aus Lili Grün "Alles ist Jazz" und wird von der Lübecker Sopranistin Zsuzsa Bereznai mit Liedern aus den Zwanziger Jahren begleitet.

"Alles ist Jazz", erschienen im Berliner AvivA-Verlag, entführt in das Berlin um 1930. Die theaterbegeisterte Wiener Schauspielerin Elli ist wieder einmal ohne Engagement. Die nächste Miete ist bereits überfällig und die ­tägliche triste Mahlzeit besteht schon seit Wochen aus einem Teller Suppe. In einer von Wirtschaftskrise, Massen­arbeits­losig­keit und greller Armut geschüttelten Zeit scheint immerhin ihre neue Liebe, der solide Student Robert, eine Schulter zum Anlehnen zu versprechen. Und dann gibt es da auch noch das neue Kabarett-Kollektiv "Jazz".

Christine Riedel schreibt Gedichte, widmet sich dem Theaterspiel und fühlt sich als Lesende in die Texte ein, die sie authentisch liest und damit ihr Publikum in den Bann zieht. Sie arbeitet außerdem als Pädagogin und Psychotherapeutin.

Zsuzsa Bereznai, studierte Opernsängerin, ist durch erfolgreiche Liederabende, als Ensemblemitglied bei der Lübecker Sommeroperette und durch ihr eigenes Ensemble, die Capella Ostinato, über Lübeck hinaus beliebt und gefragt. Sie arbeitet neben ihren Auftritten als Gesangslehrerin und Stimm- und Sprechtrainerin.

Die Kombination aus Lesung und Gesang spricht verschiedene Ebenen an und erzeugt so bei den Zuhörenden ein intensives Gefühl für die Zeit zwischen den Kriegen, die geprägt ist durch Lebenslust und kulturelle Freiheit ebenso wie durch prekäre Lebensumstände.

Foto: Zsuzsa Bereznai