Prof. Dr. Dr. Rainer Hering hält einen Vortrag über protestantischen Kirchenbau im „Dritten Reich“ in der Gedenkstätte Lutherkirche, Moislinger Allee 96. Prof. Dr. Dr. Rainer Hering leitet das Landesarchiv Schleswig-Holstein und lehrt Neuere Geschichte und Archivwissenschaft an den Universitäten Hamburg und Kiel. „In Luthers Namen“ steht über dem Vortrag. Der Befund ist auffällig: Viele während des Nationalsozialismus neu errichtete Kirchengebäude wurden nach Martin Luther (1483-1546) benannt. Diese wiesen baulich und in der Ausstattung sehr auffällige Merkmale nationalsozialistischer Raumgestaltung auf. Am Beispiel Lübeck, Hamburg und Berlin wird gezeigt, wie es zu diesen Kirchenbauten kam und wie sich die enge Verbindung zum „Dritten Reich“ in ihnen ausdrückte. Anschließend wird der Umgang der betroffenen Gemeinden mit ihren Kirchenbauten nach 1945 analysiert und den Kontext des Lutherbildes im 19. und 20. Jahrhundert eingeordnet. Der Vortrag „In Luthers Namen“ ist Teil des Begleitprogramms der Ausstellung „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten“. Sie ist bis zum 7. April 2017 in der Gedenkstätte Lutherkirche zu sehen.