TanzOrtNord feiert 20 Jahre Tanztheater für Lübeck. In der neuen Inszenierung Kontinuum verwandeln Tänzer, Musiker, Sänger und ein Kinder-Tanzensemble das Hansemuseum bzw. das ehemalige Burgkloster in einen Ort der Phantasie.
Kontinuum wird als etwas lückenlos Zusammenhängendes bezeichnet. Wie das Schicksal, das ununterbrochen durch viele Ursachen wirkt. Eine imposante, asiatisch, ägyptische Göttin empfängt im Hansemuseum die Besucher und geleitet sie mit ihrem Schicksalsfaden durch die Räume. Sie weiß um ihre Bedeutung, denn auch die höchsten Götter sind dem Schicksal unterworfen.
Der Weg geht durch das Leben in all seinen Facetten, Gefühlen und Widersprüchen. Hervorragend dargestellt von den Tänzern und Tänzerinnen, die mit jeweils passenden, fantasievollen Kostümen ausgestattet sind. Das Leben in seinen Höhen und Tiefen zieht, kämpft, liebt, müht, tanzt, schweigt und wirbelt durch das alte Kloster, der Kopf bekommt eine Erholungspause. Die Musiker und der Chor unterstützen das Ganze perfekt mit völlig unterschiedlichen Stücken und ungewöhnlichen Geräuschen.
Foto: (c) Thomas Schmitt-Schech
Die schon dichte Atmosphäre wird durch die gotischen Gewölbe noch gesteigert. Die Darsteller sind bestens in das historische Gebäude integriert, bilden fast eine Einheit mit ihm. Und auch die Tanzkinder sind freudig ganz dabei und bringen ihren eigenen, frischen Wind hinein. All diese an sich schon schönen Dinge zu einer Einheit, zu einem stimmigen Moment zusammenzufügen, ist nicht einfach. Es ist der Choreographie super gelungen. Eben Kontinuum.
Kontinuum reißt einen aus dem Alltag. Das Schicksal ist mit Denken nicht zu begreifen oder wie T. Pratchett sagt: „Um das Schicksal zu verstehen, muss man es überleben.“ Ich glaube, mein Schicksal ist es, noch einmal, dann mit Karla Letterman, Kontinuum zu besuchen.
Kontinuum - Tanztheater
Burgkloster/Hansemuseum
Termine: 23. + 24. August, 6. + 7. September jeweils 20:15 Uhr, 8. September 19:00 Uhr
Weitere Informationen: Kontinuum - Tanztheater