Johanna Bookmeyer und Jakub Mitrik im Lübecker Beichthaus, Foto: Soheyla Sadr

"Duo Pretiosa" mit Werken von Monteverdi, Caccini, Piccinini, Strozzi, Kapsberger und D`India im Rahmen des Festivals "Lübecker Lauten Lust"
Kostbare Klänge

Mit den ersten Klängen steht die Zeit still, man findet sich in einem Raum, der frei ist von allem Lärm, aller Eile unserer Zeit.

Die Musik des "Duo Pretiosa" hat etwas Meditatives, sie ist so fein, so besonders, dass das Publikum immer wieder zwischen den Stücken ganz still bleibt. Man ist so im Lauschen, im Genuss der schönen Klänge versunken, dass die Inhalte der Lieder fast in den Hintergrund treten – für eine gute Stunde ist die Welt in Ordnung und die Gedanken schweigen friedlich.

Johanna Bookmeyer singt wunderbar mühelos und klar. In ihrem warmen, natürlichen Timbre klingt ein Hauch Jugendlichkeit mit, das hat etwas Frisches, auch Verführerisches – besonders, weil ihre Stimme Körper und Tiefe hat und gleichzeitig luftig und leicht den Raum füllt. Ihre Intonation und Artikulation sind vollkommen, das zarte Vibrato ist fein geführt.

Johanna Bookmeyer und Jakub Mitrik im Lübecker Beichthaus, Foto: Soheyla SadrJohanna Bookmeyer und Jakub Mitrik im Lübecker Beichthaus, Foto: Soheyla Sadr

Jakub Mitrik spielt die Theorbe mit würdevoller Hingabe – introvertiert und doch der Partnerin ganz zugewandt, mit großer technischer Brillanz. Die langhalsige Theorbe gehört zur Familie der Lauten, sie hat 14 Saiten. Ihre Töne rieseln wie warmer Sommerregen, mit einem reichen Klangspektrum. Die zwei jungen Künstler harmonieren großartig miteinander, man spürt, dass sie viel miteinander musizieren, und mag kaum glauben, dass sie noch Studenten sind.

Ein sehr schöner, besonderer Abend voller klanglicher Kostbarkeiten!


Fotos: Soheyla Sadr


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