Die Trance- und Electronica-Szene bringt und brachte immer wieder neue erfolgreiche Talente hervor. Hierzu zählen Blank & Jones, die seit fast 20 Jahren mit ihren Alben regelmäßig in den Charts vertreten sind. Für das neue eigene Werk bedurfte es einer Wartezeit von acht Jahren.
Das Duo aus Deutschland, Piet Blank und Jaspa Jones (bürgerlich Rene Runge und Andreas Kaufhold), sammelte bereits im Teenageralter DJ-Erfahrungen. Ihre erste eigene CD wurde 1999 veröffentlicht und verkaufte sich so erfolgreich, dass dies mit einer Chartplatzierung belohnt wurde. Die beiden bringen regelmäßig Alben heraus, auf denen sie Songs remixen und sie somit auf ihre Art tanzflächentauglich machen.
Unter dem Namen „Relax“ und „Milchbar“ veröffentlichten Blank & Jones zwei Serien mit entspannten Chillout und Ambient Tracks, die hervorragend in die warme Sommerzeit, an den Strand passen und zum Entspannen einladen. Eine Vielzahl von chartrelevanten Songs der 80er und 90er Jahre wurden von ihnen unter dem Namen „So80s“ und „So90s“ remixed und herausgebracht. Die Verkaufszahlen weisen inzwischen eine Anzahl von über 2 Millionen Exemplaren weltweit vor.
Im Rahmen der „Gamesconvention“ präsentierten Blank & Jones 2016 an drei Tagen ihren Soundtrack „Dom“ im Kölner Dom. Mit diesem Werk wagten die beiden sich in neue Gefilde, in dem sie sakrale Klänge und Chorgesänge in ihre Musik integrierten. Die Konzerte wurden von einer imposanten Laserperformance unterstützt.
Mit "#WhatWeDoAtNight" kehren die Meister der Turntables zu ihren Wurzeln des Trance zurück. Acht Songs fordern den Hörer auf, sich auf die Tanzfläche zu begeben. Der Titel des Albums entstand dadurch, dass die beiden sich gerade nachts während der zweijährigen Produktion besonders inspiriert fühlten. Und diese Inspiration möchten sie die Hörer auch spüren lassen. Obwohl das Hauptaugenmerk der Produktion nicht auf die Tanzbarkeit gelegt wurde, sorgt dieses Album dennoch sicher für durchtanzte Nächte. Sphärische Klänge sind durchgehend mit stampfendem Beat unterlegt, der kaum jemanden auf seinem Sitz verweilen lassen dürfte.
Vor meinem inneren Auge entstehen durch die Musik Bilder von einer Autofahrt durch eine grell beleuchtete Großstadt in der Nacht. Viele Menschen sind auf den Straßen unterwegs und lassen sich von der Stimmung treiben. Die Inspiration funktioniert während des Hörens.
Besonders empfehlenswert sind „Nighttime“ und „Escape“, bei denen der Trancesound der 90er Jahre wieder auflebt. Mit "#WhatWeDoAtNight" verbindet und transformiert sich dieser Sound mit dem der heutigen Zeit. Fazit: Ein gut produziertes Dance- und Trancealbum, dem hoffentlich weitere folgen werden.
Blank & Jones: #WhatWeDoAtNight, Soundcolors (Soulfood), 10. Februar 2017, Amazon