NDR Elbphilharmonie Orchester: 7. Sinfoniekonzert – Mikko Franck & Matthias Goerne

Freitag, 10. Mai 2024, 19:30
Musik- und Kongresshalle – MuKWilly-Brandt-Allee 10, 23554 Lübeck
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Mikko Franck, Dirigent; Matthias Goerne, Bariton

John Adams (1947) - „The Wound Dresser" für Bariton und Orchester
Johann Sebastian Bach (1685-1750) - Kantate BWV 82 „Ich habe genug"
Richard Strauss (1864-1949) - Tod und Verklärung

Das NDR Elbphilharmonie Orchester spielt unter der Leitung von Mikko Franck Werke von Adams, Bach und Strauss. Bariton Matthias Goerne interpretiert Adams' „The Wound Dresser" und eine Bach-Kantate.

Seele im ewigen Weltraum: Wenn der Tod noch am fernsten scheint, ist seine Faszination oft am größten - so ging es jedenfalls dem kaum 25-jährigen Richard Strauss. Seine Tondichtung „Tod und Verklärung" führt an das Bett eines Sterbenden. Der unruhige Puls des Patienten scheint den Rhythmus des Werks zu leiten, die Musik spiegelt Seufzer und Schmerzensschreie, aber auch die Erinnerungen an schöne Tage. Und doch schwingt sich die Musik im musikalischen Höhepunkt zum weitgespannten Erlösungsmotiv auf, schließlich beschrieb Strauss in einem Brief bildhaft das Ende seiner Komposition: „Die Todesstunde naht, die Seele verlässt den Körper, um im ewigen Weltraume das vollendet in herrlichster Gestalt zu finden, was es hienieden nicht erfüllen konnte."

Rettung nach dem Tod: Ähnlich zuversichtlich gibt sich auch Johann Sebastian Bachs Kantate „Ich habe genug". Sie ist beseelt vom Glauben an ein Leben nach dem Tod. In sanften Wiegebewegungen beginnt die Oboe, ihre Melodie wird vom Bass übernommen, dessen Verse ans Lukas-Evangelium angelehnt sind: Der greise Simeon erblickt das Jesuskind und erkennt in ihm den Erlöser. Nun endlich ist er bereit zu Sterben. Erfüllt von der Gewissheit auf Rettung nach dem Tod, endet die letzte der drei Arien in beschwingtem Dreiertakt voll tänzerischer Anmut und virtuosen Koloraturen.

Offene Wunden: Mikko Franck, Chefdirigent des Orchestre Philharmonique de Radio France, interpretiert das Motto des Internationalen Musikfests Hamburg „Krieg und Frieden" mit seiner Programmauswahl vor allem als inneren Prozess des sterbenden Menschen. Und doch startet der finnische Dirigent seinen Gastauftritt beim NDR Elbphilharmonie Orchester mit einem Werk über die Auswirkungen eines realen Krieges: In dem Stück „The Wound-Dresser" für Bariton und Kammerorchester vertonte der zeitgenössische Komponist John Adams ein Gedicht Walt Whitmans über den Amerikanischen Bürgerkrieg. Bariton Matthias Goerne interpretiert die Partie und begibt sich in die Rolle eines Frontarztes, der die Wunden der verstümmelten Soldaten versorgt.

Einführungen für Konzertbesucher:innen finden jeweils eine Stunde vor Beginn statt.

Foto: (c) Caroline De Bon



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