Am Dienstag, den 7. Oktober hatte sich das Theater der Nacht aus Northeim an das grotesk-komische und vielschichtige Märchen Momo von Michael Ende herangewagt und es für das Figurentheater umgesetzt.
Glaubwürdig und völlig frei von Kitsch agierten die großen und kleinen Puppen in den wundersamen Kulissen, die während der Aufführung durch ein geniales Faltsystem immer wieder umgewandelt wurden. Graue Zeitdiebe wollten die Menschen dazu bringen, Zeit zu sparen wie Geld. Dass es letztendlich nicht gelang, dafür sorgte Meister Hora, der geheimnisvolle Verwalter der Zeit. Er und das kleine Mädchen Momo wagten den Widerstand und erlösten die Menscheit von ihrem unseligen Umgang mit Geld und Zeit.
Eigenwillige - wie aus Holz gehauene - Schaumstoffiguren, Masken, Trikots aus Papier und ein Bühnenbild mit rätselhafter Zeitsymbolik waren die Zutaten dieser geheimnisvollen, faszinierenden Inszenierung. Einziger Wermutstropfen - die etwas zu langen Umbauphasen, die den Spielfluss unnötig verzögerten und so den Zuschauer immer wieder aus seiner Gefühlswelt herausholten.
Kamera und Schnitt: Manfred Willner