Theater Lübeck, Foto: (c) Olaf Malzahn

Vor der Lübecker Bürgerschaftswahl
Fragen zur Kultur in der Stadt

Zur anstehenden Wahl am 6. Mai 2018 hat die Initiative „Wir machen Theater“ eine Umfrage unter den Parteien, die sich um Sitze in der zukünftigen Bürgerschaft bewerben, zum Thema Kultur gemacht.

Die Auswertung der Fragebögen ergibt doch einen recht guten Überblick über die Positionen der Parteien. Insgesamt wurden über 60 Fragen gestellt. Bis auf die CDU, die lediglich mit einem kurzen allgemeinen Text reagiert hat, und die DKP, von der keine Reaktion kam, haben alle Parteien und Wählergruppierungen den Fragebogen beantwortet. Hier einige zentrale Aussagen kurz zusammengefasst:

Fragen zum generellen Stellenwert der Kultur in Lübeck
Der Stellenwert der Kultur in der Stadt wurde einheitlich als besonders bedeutend benannt. Dennoch gibt es Unterschiede; so wurde die Frage danach, ob die Bibliotheksstandorte auch wieder in den Stadtteilen vorhanden sein sollten, von der Vereinigung „Bürger für Lübeck“(BfL) und den „freien Wählern“(FW) abgelehnt. Alle anderen sprachen sich dafür aus.

Fragen zur kulturellen Bildung
Auch bei der musikalischen Früherziehung gibt es weitgehende Übereinstimmung. Hier lehnten aber die BfL, die FDP und die „Grünen“ eine Ausweitung der Aufgaben der Musikschulen in KITAs ab. Genauso lehnen die „Grünen“ als einzige Partei die Ausweitung des Angebotes der Volkshochschule in den Stadtteilen ab. Gerade in dem wichtigen Feld der Kulturerziehung wollen sich die BfL und die „Grünen“ nicht dafür einsetzen, dass die Kinderfrühförderung für Jugend-Theaterarbeit intensiviert wird. Die benötigten Mittel hierzu wollen alle anderen bereitstellen. Als einzige Gruppierung will sich die BfL nicht dafür einsetzen, dezentrale Räume für die Kulturarbeit vorzuhalten.

Fragen zu Soziokulturellen Zentren als ein wichtiger Baustein in der Kultur
Bis auf die BfL antworteten alle, dass sie dezentrale Kulturzentren in den Stadtteilen ermöglichen und fördern sowie dort, wo noch nicht vorhanden, solche Zentren entwickelt werden und eine personelle wie finanzielle Absicherung gewährleistet werden soll.

Fragen zum Theater
Einheitlich wurde der Wille geäußert, die tariflichen Bestimmungen auch in Zukunft für alle Mitarbeiter des Theaters als gültig anzuerkennen. Bis auf die BfL würden alle in der Bürgerschaft eine festgeschriebene Anpassungsklausel entsprechend der Landesfinanzierung über 3 oder 5 Jahre mittragen, um dem Theater Lübeck eine Planungssicherheit zu verschaffen. Um das Theater in seiner bisherigen Qualität und seinem Programmumfang zu unterstützen, ist bei den Parteien bis auf die BfL, FDP und FW eine Übereinstimmung des Willens zu erkennen, solches Tun auch zu fördern.

Bei der Höhe der Kartenpreise haben sich fast alle politischen Gruppierungen in der Stadt für eine sozialverträgliche Preisgestaltung ausgesprochen. Die „Grünen“ und die FDP sind hier anderer Ansicht und haben sich gegen sozialverträgliche Preise ausgesprochen. „Theater ist nicht für Eliten, Theater ist für alle“ – so die Position aller anderen Akteure. Einig sind sich aber alle, wirklich alle Gruppierungen darüber, dass das Theater Lübeck in der gleichen Konstellation wie zurzeit, nämlich als gemeinnützige GmbH, erhalten werden muss.

Bei Interesse können die genauen Ergebnisse der Umfrage eingesehen werden. Anfragen bitte an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Wir machen Theater
Wir machen Theater
"Wir machen Theater" ist eine Privatinitiative Lübecker Bürger, die sich für die Lübecker Kultur und insbesondere für das Theater Lübeck engagiert.

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