Martha, Foto (c) Salzgeber

57. Nordische Filmtage
M wie Martha

Ich wollte nicht schreiben. Schon keine Kritik und dies ist auch keine geworden.

Es geht um den Film – ja Film oder Erzählung – M wie Martha. Wegen ihm komme ich jetzt ein Stück aus meinen herbstlichen Depressionen. Der Herbst, der wohl ein schlechter Sommer sein möchte. Martha ja Martha. Der Name kommt aus dem Hebräischen und heißt danach Herrin oder Gebieterin. Jedenfalls soll sie in diesem Film wohl auch eine Herrin sein oder darstellen – Lena Lauzemis.

Und die Kombination Vicky Krieps (Helene) - Lena Lauzemis (Martha) scheint, nein ist perfekt. Und für mich ist dieser ein ganz besonderer Film. Wegen seiner „zeitlichen Kürze“ ist er noch lange kein Kurzfilm. Und, und, und... man muss ihn einfach mehrere Male sehen. Das Beste wäre, ihn das erste Mal mit geschlossenen Augen zu sehen. Beim zweiten Male kann er dann auf „normale“ Art gesehen werden - und vielleicht sollte man sich beim dritten Male ohne Ton nur auf die Bilder konzentrieren (hab' ich noch nicht). Denn bei genauerer Betrachtung sieht man viele Nuancen, die ich in anderen Filmen noch nie gesehen habe. Sorry, ich weiß auch nicht so genau, was ich damit sagen möchte. Aber es gibt hier kleine Berührungen, besondere Berührungen.

Vielleicht liegt es daran, dass es ein „anscheinend“ lesbischer Film ist. Ich muss zugeben, ich habe das erst nach dem Film bemerkt, als ich mit meiner „Sitznachbarin“ darüber gesprochen hatte. Ich habe es wirklich übersehen. Vielleicht, weil die beiden unter sich sind und es keinen Alltag gibt. Für mich war M wie Martha ein ganz normaler, ganz besonderer Film. Es spielt sich zwischen Martha und Helene eine ganz normale Beziehung ab. Mit Beobachtungen, Gedanken, Fantasien, Taten.

Bei den Nordischen Filmtagen sah ich Rosita, einen tollen dänischen Film sowie den Kurzfilm Am Strand – ja was soll ich sagen, toll! Aber in M wie Martha löste sich der Knoten. Und zwar der Knoten der Einschränkungen, Verkrampfungen und Verklemmungen. M wie Martha hat mich ein Stück frei gemacht. Und das bedeutet für mich als depressiv verklemmter eine ganze Menge. Ach ja und die schönen Bilder ...die Orte...die Kleidung...die einzelnen Accessoires und und und...

Danke an Lena Knauss, Vicky Krieps, Lena Lauzemi und an alle anderen, die an diesem Film mitgewirkt haben!

Klare, informative Beschreibungen des Films findet Ihr im Internet.

M wie Martha | M as in Martha
Deutschland 2015, 25 Minuten
R+B: Lena Knauss
D: Vicky Krieps (Helene), Lena Lauzemis (Martha)

P.S. Und noch was........danke Gott in St Marien! Das anschließende Benefizkonzert zu Gunsten unserer Gäste setzte nicht nur ein i-Tüpfelchen auf einen mehr als gelungenen Abend. Ich bin immer noch hin und wech.

Titelfoto: Martha, (c) Salzgeber


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