4. Krimifährte mit Gewinnspiel
“Küstengrab“ - Die dunkle Seite vom sanftmütigen Eric Berg

Unsere vierte und letzte Krimi-Fährte führt uns im wahrsten Sinne des Wortes auf die heißeste Spur, die wir seit dem zurückliegenden 3. Krimifestival in Lübeck verfolgen. Aus zuverlässigen Insiderinformationen konnten wir den letzten Schreibtäter in über 4.000 Kilometer weit entfernten, südlichen Gefilden aufspüren – nämlich auf der sonnigen Insel Gran Canaria! Dort hat der Krimi-Autor Eric Berg sein zweites Zuhause und ist direkt nach seiner Lesungstat im Hanseatischen Hof in Lübeck dorthin zurück geflüchtet.

Glücklicher Weise hatten wir vor dem Lesungsvorfall, der sich genau am 24.09.2015 ereignete, noch die Gelegenheit, den mutmaßlichen Schreiberling im Vorfeld zu vernehmen, sodass hier noch einige verlässliche Angaben zur Person und möglicherweise zum Tatmotiv gemacht werden können.

In gepflegter, dunkler Kleidung - seinem Lieblings-Outfit - erscheint der über 1,80 Meter große ‚Man in Black‘ Eric Berg zum vereinbarten Termin. Der lässig umgebundene Schal schützt ihn vor der norddeutschen Kälte, die es auf Gran Canaria nicht gibt. Seine rehbraunen Augen sind von kleinen Lachfältchen umrahmt und blicken aufmerksam und freundlich. Das leicht schüttere Haar lässt bereits erahnen, dass hier kein Jugendlicher sitzt. Doch seine 49 Lebensjahre sieht man Eric Berg nicht an. Niemand würde bei diesem Erscheinungsbild den Eindruck gewinnen, dass sich hinter dieser sympathischen und sanftmütigen Ausstrahlung so viel abgründiges, kriminelles Gedankenpotential verbirgt.

Das erste Bekenntnis von ihm hätte feinsinnige Profi-Spürnasen bereits aufhorchen lassen: Eric Berg ist ein Pseudonym! Er verwendet diesen Undercover-Namen ausschließlich für seine Kriminalromane. Als er zuvor noch historische Romane schrieb, war er tatsächlich mit seinem realen Namen Eric Walz unterwegs.

Doch was hat ihn auf diese schriftstellerische Laufbahn gebracht, auf die er letztendlich geraten ist? Um das zu verstehen, muss man weiter zurückblicken und wie so oft begann alles in der Kindheit. „Ich war ein schlechter Schüler mit dem geheimen Traum, eines Tages Bücher zu schreiben“, beginnt Eric Berg zu erzählen. Doch mit 14 Jahren hatte er noch nicht das Selbstbewusstsein, dies in die Tat umzusetzen. So absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und arbeitete danach in diversen Bürojobs. „Ich habe viel ausprobiert, bevor ich zum Schreiben gefunden habe“, führt er weiter aus. Doch nach der Freistellung nach seinem letzten Job brach es aus ihm heraus: „Jetzt hatte ich die Zeit und den Mumm, mein schriftstellerisches Können endlich unter Beweis zu stellen.“ Das war mit Anfang Dreißig.

Eric Berg, Foto (c) Gudrun KrügerEric Berg, Foto (c) Gudrun KrügerUnd sogleich gibt er mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen, das seine Gesichtsgrübchen unterstreicht, ein weiteres Geheimnis von sich preis: “Ich habe meinen Traumberuf gefunden und ich muss nicht vom Glück träumen – ich bin glücklich! Ich kann vom Schreiben leben, kann mir meinen Tag gestalten wie ich will – was will ich mehr?“ Und er hört mit Sicherheit nicht mit 67 Jahren auf zu schreiben, außer der Schreiber fällt ihm aus der Hand, fügt er noch demonstrativ hinzu. Als gebürtiger Hesse ist Eric Berg in seinem Leben schon viel herumgekommen. So lebte er lange Zeit in seiner Wahlheimatstadt Berlin. Doch für seine Buchrecherchen zog es ihn immer wieder ans Meer. „Hiddensee beispielsweise hatte vom ersten Augenblick an eine magische Wirkung auf mich“, verrät der Krimiautor. Zurzeit ist er sowohl in Baden-Württemberg als auch auf der Sonneninsel Gran Canaria zuhause. Seine Sehnsucht ist nach wie vor Rom. 

Aufgrund der Tatsache, dass Eric Berg das Meer als bevorzugten Ort für seine Krimihandlungen auswählt, liegt die Vermutung nahe, dass er genau aus diesem Grund die Insel Poel für seinen aktuellen Kriminalroman Küstengrab ins Visier genommen hat.

Und: Volltreffer! Konfrontiert mit dieser scharfsinnigen Schlussfolgerung gesteht der Schreibtäter nun ruhig und geduldig bis ins Detail wie alles begann. „Ich war für mein vorheriges Buch Das Nebelhaus noch auf Spurensuche und hatte nach einem Platz für eine Verbrechenshandlung gesucht. Ein Mord auf Hiddensee, das hat was! Jedenfalls mehr als Duisburg, Berlin oder so. Diese gewisse Einsamkeit hat etwas Mysteriöses. Das Nebelhaus war so erfolgreich, deswegen wollte ich nicht komplett den Schauplatz wechseln und von daher sollte nun der Tatort auf der Insel Poel sein.“ Und erklärend holt er aus: “Mir geht es darum, die Atmosphäre zu beschreiben und nicht die detailgetreue Beschreibung einer Landschaft abzuliefern, wie es beispielsweise bei Regionalkrimis üblich ist. Auf Poel beeindruckte mich am meisten das absolut flache Land. Denn optisch sah es so aus, als ob die Kühe auf dem Wasser grasen.“

Ohne Reue gibt Eric Berg weiter zu, wie der Kriminalroman Küstengrab entstand: „Am Anfang steht vielleicht ein Satz. In diesem Fall kehrt jemand in das alte Dorf zurück, trifft auf Freunde der Vergangenheit und etwas ist merkwürdig. Die Handlungen schießen mir manchmal spontan durch den Kopf und nach der Idee schreibe ich in der Regel circa sechs Monate ungefähr fünf Stunden pro Tag an einem Roman.“ Sollte es gelegentlich doch einmal bei ihm zu einer Schreibblockade kommen, hat der Genussmensch Eric Berg ein hilfreiches Rezept parat. Als Enkel eines Bäckers greift er nicht zum Teigschaber, sondern lieber zum Kochlöffel. Backen mag er nicht so gerne. Dafür kocht und genießt er gern sein Lieblingsgericht Ratatouille, einen französischen Gemüseeintopf und passend dazu gute, französische Rotweine.

Wenn Eric Berg allein am einsamen Strand mit seinen Romanfiguren spazieren geht, dann kommt die dunkle Seite in ihm zum Vorschein: Wenn er sich in die düsteren, mordlüsternen Gedanken seiner Figuren einfühlt, um zu spüren und zu fühlen wie sie und so möglichst authentisch deren Charakter und deren Denkweise widerzuspiegeln. Wie fühlt und denkt jemand, der nach einem Unfall das Gedächtnis verliert? Lea, die Protagonistin in diesem Kriminalroman, liegt im Krankenhaus und kann sich an nichts mehr erinnern. Ihre Schwester Sabina kam bei dem Autounfall ums Leben. Doch warum wollte sie mit ihrer Schwester nach Poel, obwohl sie in den letzten 20 Jahren keinen Kontakt zu ihr hatte? Als Lea aus dem Krankenhaus entlassen wird, kehrt sie nach Poel zurück, um herauszufinden, was sie dort wollte und wie es zu dem Unfall gekommen war. Die Jugendfreunde von früher verhalten sich merkwürdig und man scheint ein Geheimnis vor Lea zu verbergen. Der Krimi wandert zwischen den Ereignissen im Jahr 1990 und 2013 vor und nach dem Unfall hin und her. Eine mysteriöse, in flüssigem Schreibstil geschriebene Geschichte mit überraschendem Ende.

Hier die weiteren Indizien und Fakten zum Resultat:

Titel: Das Küstengrab
Autor: Eric Berg
Umfang: 416 Seiten, broschiert
Verlag: Limes Verlag

Alle Krimi-Interessierten vom Kulturmagazin „Unser Lübeck“ haben nun zum 4. und letzten Mal die Gelegenheit, am Krimifährten-Gewinnspiel teilzunehmen, um mit etwas Glück selbst etwas Licht in das dunkle Geheimnis vom Küstengrab von Eric Berg zu bringen.

Als Belohnung für die richtige Beantwortung der nachfolgenden Frage, verlosen wir diesmal als krönenden Abschluss insgesamt fünf vom Schreibtäter handsignierte Beweis-Exemplare, die uns der Limes Verlag dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt hat!

"unser Lübeck" verlost 5 handsignierte Exemplare von Das Küstengrab

Die Frage lautet: Wie heißt der neue Kriminalroman von Eric Berg, der voraussichtlich im Februar 2016 erscheinen wird?

  1. Die Lübecker Bucht

  2. Die Schattenbucht

  3. Die Strandbucht

Alle Einsendungen die uns unter dem Stichwort: „Krimifährte 4“ mit der richtigen Antwort und unter Angabe der Postadresse bis zum Montag, den 04.01.2016 unter der Mailadresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichen, nehmen an dieser Buchverlosung teil. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die per Los gezogenen Hobby-Ermittler werden von uns per Mail benachrichtigt und die Buch-Trophäe wird per Post verschickt.

Darüber hinaus ist der Kriminalroman z.B. in den Lübecker Buchhandlungen Adler, Langenkamp, maKULaTUR, Catarina Rex, Antiquariat Tautenhahn und Rathaus-Buchhandlung erhältlich und dient vielleicht schon als spannende Lektüre für die bevorstehende kalte Jahreszeit.

Wir wünschen allen Krimi-Spürnasen von „Unser Lübeck“ viel Glück und detektivischen Spürsinn und bedanken uns bei allen LeserInnen, die hier bis zum Ende erfolgreich durchgehalten und die Krimifährten ausdauernd mitverfolgt haben. Alles Gute für das Jahr 2016 und bleiben Sie wachsam!

Titelfoto: Eric Berg, (c) Derek Henthorn


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